März 2008 -Kirche In
Weiter so! (Kolumne "Unzensiert")
Die Wahl des nur zwei Jahre jüngeren Freiburger Erzbischofs Dr. Robert Zollitsch zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz ist noch kein Generationenwechsel. Aber mit seinen differenzierten doch deutlichen Aussagen zum „theologisch nicht notwendigen“ Zölibat hat der neue Vorsitzende schnell aufhorchen lassen. Als langjähriger Personalchef des zweitgrößten deutschen Bistums und mit den Finanzen der deutschen Diözesen sehr vertraut, weiß er, wovon er spricht. Endlich hat ein Bischof einmal den Mut, die pastorale Not angesichts des immer dramatischeren aber hausgemachten Priestermangels offen auszusprechen.
Gut, dass sich Erzbischof Zollitsch auch gleich für ein Weiter in der Ökumene ausgesprochen hat. Gerade auf dem Weg zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München muss die derzeitige Stagnation in der Ökumene mit den Kirchen der Reformation überwunden werden.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ist nicht der „Papst in Deutschland“, aber auch nicht der verlängerte Arm des Papstes. Der Zentralismus war noch niemals, auch vor dem Konzil nicht, stärker als heute. Deshalb ist es so wichtig, dass der neue Vorsitzende – bei aller Loyalität gegenüber Rom – die Anliegen der Ortskirchen immer wieder nachdrücklich und selbstbewusst in Rom vertritt. Zu wünschen ist Zollitsch, dass ihm seine Mitbrüder jetzt nicht die Solidarität versagen. Die breite Unterstützung des Kirchenvolkes hat er.
Christian Weisner
Wir sind Kirche Deutschland
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Zuletzt geändert am 08.03.2008