5.10.2008 - idea.de
Rom: 12. Weltbischofssynode eröffnet
Bei der Synode werden erstmals auch das Oberhaupt einer anderen Kirche, der orthodoxe Ehrenprimas Bartholomaios I., sowie ein Rabbiner sprechen. Benedikt XVI. hat den jüdischen Theologen Schar Jischuw Cohen aus Haifa eigens zu der Versammlung eingeladen.
„Wir sind Kirche“: Bibel ist kein Steinbruch zur Untermauerung kirchlicher Lehraussagen
Die deutsche Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ hat sich indes mit einem Appell an die Bischofssynode gewandt und sie aufgefordert, verschiedene Punkte zum Bibelverständnis mit in ihre Beratungen aufzunehmen. So dürfe die Bibel nicht „als Steinbruch zur Untermauerung kirchlicher Lehraussagen“ missbraucht werden. Sie sei kein Lehrbuch der Dogmatik oder Ethik. Das werde in der kirchlichen Verkündigung bisher zu wenig beachtet. So würden häufig Sätze aus verschiedenem Kontext und unterschiedlicher Gattung miteinander kombiniert, Methoden der Schriftauslegung und Prinzipien ihres Verständnisses blieben vielfach unberücksichtigt. Auch solle die historisch-kritische Bibelauslegung bei der Verwendung von Bibeltexten in offiziellen kirchlichen Dokumenten und bei der kirchlichen Verkündigung stärker Beachtung finden als bisher. Das gilt nach Meinung der Verfasser des Appells auch für die feministische Exegese. Diese eröffne neue Zugänge zur Bibel, die stärker berücksichtigt werden sollten. Die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ setzt sich ein für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), sowie der darauf aufbauenden theologischen Forschung und pastoralen Praxis ein.
Zuletzt geändert am 06.10.2008