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Veröffentlicht am 01­.11.2008

November 2008 - Kirche In (Kolumne unzensiert)

Hoffnungszeichen für die Ökumene in Mannheim

Ein ermutigendes Signal für die Ökumene zwischen evangelischen und katholischen Christinnen und Christen kam im Oktober aus Mannheim im Erzbistum Freiburg. Die katholische und evangelische Kirche der Stadt hatten eine ökumenische Rahmenvereinbarung miteinander abgeschlossen. "Im Glauben an Jesus Christus als Haupt der Kirche und Herrn der Welt auf der gemeinsamen Grundlage des Wortes Gottes", "ermutigt durch die langjährige geschwisterliche Zusammenarbeit", "bestärkt durch die gemeinsame Unterzeichnung der Charta Oecumenica auf dem ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003" verpflichteten sich die Evangelische Kirche in Mannheim und das Römisch Katholische Stadtdekanat Mannheim ... zu weiteren Schritten auf dem Weg zur sichtbaren Einheit in einem Glauben und in der einen eucharistischen Gemeinschaft" zu einer Vereinbarung, die in 6 Punkten das gemeinsame Miteinander umreißt:

Gegenseitiges Lernen, um Vorurteile und Selbstgenügsamkeit zu überwinden, in Gebeten und Gottesdiensten die geistliche Gemeinschaft vertiefen, Koordination der Arbeitsbereiche und weitreichende Zusammenarbeit auf allen Ebenen, insbesondere im diakonischen Bereich, Weiterarbeit am Dialog und auch der Diskurs kontroverser Positionen sowie die Bereitschaft zu breiterer Zusammenarbeit in der Region und Kirchen in der ACK.
Ich habe mich gefreut über diese Nachricht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie fruchtbar und erfrischend ökumenisches Zusammenleben sein kann. Diese Vereinbarung kann durchaus ein Anstoß sein für viele Dekanate und Gemeinden in Deutschland, das eigene ökumenische Leben auf den Prüfstand zu stellen und auszuloten, was denn möglich sein könnte. Dieses Bekenntnis zum Miteinander lässt hinsichtlich des Ökumenischen Kirchentages in München 2010 deutlich erkennen, dass die Kirchenbasis bereit ist, sich voll für eine Weiterentwicklung einzusetzen.

Ein bisschen traurig gemacht hat mich, dass, strategisch sicher sehr klug, man in der Präambel nur von Schritten auf dem Weg zur Eucharistischen Gemeinschaft sprechen konnte. Auf dem Weg dorthin wäre doch wohl wenigstens die Eucharistische Gastfreundschaft sehr hilfreich. Romano Guardini hat das so ausgedrückt:
"Das ist der Gastfreundschaft tiefster Sinn, dass wir einander Rast geben auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause."

Sigrid Grabmeier, Wir sind Kirche Deutschland
www.wir-sind-kirche.de

Zuletzt geändert am 14­.01.2009