10.7.2009 - Publik-Forum
Radeln für die Ökumene
Mit einem feierlichen Pilgersegen in der Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg machten sich 26 Pilgerinnen und Pilger am Pfingstmontag auf den Weg der erste Etappe der Ökumenischen Pilgerradtour. Ihr Alter: zwischen 11 und 72 Jahre. Das erste Ziel des in drei Etappen geteilten Weges zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München, Naumburg an der Saale, sollte nach 350 Kilometern in sechs Tagen erreicht werden.
Beflügelt wurden die Radler von der Erinnerung an die gastfreundlichen Gottesdienste am Rande des Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Berliner Gethsemanekirehe. Motiviert waren sie von persönlichen Ökumeneerfahrungen und von ihrer Sorge um die Ökumene.
Sonne, Wolken und Regen begleiteten die radpilgernde Gruppe. Starker Gegenwind machte ihr an zwei Tagen heftig zu' schaffen. Spirituelle Morgenandachten, gemeinsame Mahlzeiten am Wegesrand, versteckte Dorfkirchen, das Erlebnis von Begegnungen und Gesprächen unterstützten das Zusammenwachsen und stärkten das Gemeinschaftsgefühl. So ließen sich selbst steile Anstiege fast mühelos überwinden. Und das Erleben von Natur - wer sieht im Alltag schon mal fast zwanzig Störche auf einer Wiese nach Nahrung suchen?
Traurige, ziemlich verrammelte Dörfer wurden durchfahren- aber plötzlich lädt ein wunderschöner, sonniger Dorfplatz zum Verweilen ein. Schade, niemand hatte Gelegenheit, für ein Mittagspicknick einzukaufen. Doch plötzlich waren da ein kräftiges Brot, Obst, Käse und Schokolade, der »Tisch« war reichlich gedeckt - eine Brotvermehrungserfahrung.
Wittenberg, die Stadt Martin Luthers, wie sieht es dort aus mit der Ökumene? Diese Frage beantworteten die Pfarrerin und einige Gemeindemitglieder.
Die gemachten Pilger-Erfahrungen stärkten den Willen, die ökumenische Hoffnung von 2003 aus der Gethsemanekirche in Berlin zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München zu bringen.
In der Berliner Gethsemanekirche hatten Reformgruppen mit der Gemeinde und vielen Besuchern des Kirchentages zur wechselseitigen Teilnahme an der Eucharistie und am Abendmahl eingeladen. Damit setzten sie am Rande des Kirchentages ein theologisch begründetes und zukunftsweisendes Zeichen. Die beteiligten katholischen Priester wurden in der Folge von ihren Bischöfen abgestraft.
Die zweite Etappe der Pilgertour führt aus Sachsen-Anhalt über Thüringen nach Franken. Sie startet am 6. September in Naumburg und endet am 11. September in Nürnberg.
Annegret Laakmann
Kontakt: www.wir-sind-kirche.de, Annegret Laakmann, Flaesheimer Str. 269, 45721 Haltern, Tel. 02364/5588, laakmann@wir-sind-kirche.de
Zuletzt geändert am 10.07.2009