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Veröffentlicht am 23­.12.2011

23.12.2011 - Allgemeine Zeitung (Mainz)

Reformbewegung: Kritik nach Ackermanns Eingeständnis

Trier (dpa/lrs) - Auch nach dem Eingeständnis des Trierer Bischofs von Fehlern bei der Aufarbeitung eines Missbrauchsfalls hält die Reformbewegung «Wir sind Kirche» an ihrer allgemeinen Kritik fest. «Das grundsätzliche Bemühen von Bischof (Stephan) Ackermann und auch seine jetzige Entschuldigung sind anzuerkennen», teilte die bundesweite kirchenkritische Gruppierung am Freitag mit. «Aber es hat sich wieder einmal gezeigt, dass das geschlossene System katholische Kirche nicht einmal die eigenen Leitlinien erfüllt und zur Vertuschung neigt.»

Ackermann ist Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche. Am Donnerstag bedauerte er, einen Priester aus dem eigenen Bistum nicht beurlaubt zu haben. Der Priester aus Saarbrücken hatte sexuelle Kontakte zu zwei Messdienerinnen in den 80er Jahren zugegeben. Ackermann räumte jetzt ein, der Mann hätte bereits im Januar beurlaubt werden müssen, als die ersten Hinweise gegen den Priester aufgetaucht seien. Er ging im September in den Ruhestand.

Christian Weisner vom Bundesteam der Bewegung «Wir sind Kirche» befürchtet nach eigenen Worten, «dass es in anderen Bistümern noch viel schlimmer aussieht. Die Berichte aus den USA, aus Irland und vor einer Woche aus den Niederlanden sind schockierend.» Weisner forderte: «Wir brauchen dringend mehr Transparenz und mehr Kontrolle der Macht, gerade auch der Kleriker, in der katholischen Kirche.» Der Skandal um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in katholischen Einrichtungen hatte die Kirche im vergangenen Jahr erschüttert.

http://www.allgemeine-zeitung.de/nachrichten/politik/rheinland-pfalz/11506245.htm

Zuletzt geändert am 24­.12.2011