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Veröffentlicht am 13­.09.2012

13.9.2012 - DPA

Reformbewegung warnt katholische Kirche vor Scheitern des Dialogs

Hannover (dpa/lni) - Die Reformbewegung «Wir sind Kirche» hat die katholischen Bischöfe vor einem Scheitern des innerkirchlichen Dialogprozesses gewarnt. Vor einem zweiten Jahrestreffen des Gesprächsforums von Amtsträgern und Laien an diesem Wochenende in Hannover sagte Christian Weisner vom «Wir sind Kirche»-Bundesteam, dem Ansprechen kritischer Themen müssten auch Taten folgen.

Die Bischöfe dürften nicht aus Angst vor Sanktionen des Vatikans kuschen. Nötig sei ein ehrlicher Dialog mit klar fixierten Ergebnissen, sagte Weisner. Eine Verzögerungstaktik werde letztendlich dazu führen, dass noch mehr Menschen als ohnehin schon der Kirche den Rücken kehrten.

Der Dialogprozess war vor zwei Jahren von den Bischöfen angesichts des Missbrauchsskandals und des Reformstaus auf den Weg gebracht worden. Mehr als 30 Bischöfe und 300 weitere Delegierte werden in Hannover erwartet. Das erste Jahrestreffen war im Juli 2011 in Mannheim.

Das Motto des Mannheimer Katholikentages 2011 «Einen neuen Aufbruch wagen» müsse auch Leitmotiv des Treffens in Hannover werden, forderte die Reformbewegung. Konkrete Fortschritte müssten in der Frage der Kommunion für Wiederverheiratete und evangelische Christen, der Ehelosigkeit für Priester sowie des Einsatzes von Laien sowie Frauen im Kirchendienst erreicht werden.

In einem offenen Brief an die Teilnehmer des Treffens in Hannover forderte die Bewegung, Kirche dürfe nicht nur eine belehrende Kirche sein, sondern müsse als hörende Kirche in einen Dialog mit den Menschen von heute treten. «Wir sind Kirche» ist zu dem Dialogprozess von den Bischöfen nicht eingeladen worden.

Zuletzt geändert am 14­.09.2012