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Veröffentlicht am 27­.10.2006

27. Oktober 2006 - KNA

20. Bundesversammlung von "Wir sind Kirche" in Augsburg

München/Augsburg (KNA) Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" hält von Freitag bis Sonntag ihre 20. Bundesversammlung in Augsburg ab. 1995 habe niemand gedacht, dass aus einer Unterschriftenaktion eine kirchenpolitische Bewegung entstehen würde, die so lange durchhalte, sagte Christian Weisner vom "Wir sind Kirche"-Bundesteam am Freitag in München. Die Initiative sei inzwischen keine Laienbewegung mehr; ihr gehörten auch viele Priester an. Einen langen Atem würden die Mitglieder auch weiter brauchen, da die katholische Kirche sich "dialogunfähig" zeige.

Neue pastorale Konzepte forderte Sigrid Grabmeier vom Bundesteam der Bewegung. Die deutschen Bischöfe seien dabei, sich wegen Geld- und Priestermangels leise von den Gemeinden zu verabschieden. Die inzwischen häufig praktizierte Zusammenlegung von Pfarrgemeinden zu Seelsorgeeinheiten könne, müsse aber nicht gutgehen. Ohne neue Zugänge zum Priesteramt sei die Verknüpfung von Gemeindeleitung und Priesteramt nicht aufrecht zu erhalten. Die Gemeinden müssten daher zu selbstverantwortlichem Handeln ermuntert werden. "Wir sind Kirche" wolle sie darin unterstützen.

Der Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz sagte, die Ressourcen der katholischen Kirche seien beachtlich. Sie müsse nun ihre Zukunft nachhaltig gestalten und sich von einigen Utopien verabschieden. Dazu gehöre die Vorstellung, dass jedes Dorf seinen Pfarrer haben solle oder dass die Territorialvorsorge in allen deutschen Bistümern aufrechterhalten werden könne. Vielmehr müsse jetzt gefragt werden, was machbar sei. Es gebe schon beachtliche Modelle wie den Passauer Pastoralplan von 2000, betonte Heinz. Leider sei dieser in der Schublade verschwunden.

vec/ren

Zuletzt geändert am 31­.10.2006