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Veröffentlicht am 08­.11.2013

8.11.2013 - Donau-Kurier

Ohne Kampf kein Erfolg

Diskussion zum Thema "Frauen in der Kirche"

Eichstätt (wfm) „Da ist mir die Wut hochgekommen, wie da mit Frauen umgegangen wird“, erzählt Annelie Hürter, die lange ehrenamtlich in der Ingolstädter Münster-Pfarrei Kinder- und Familiengottesdienste organisierte.

Zusammen mit ihrem Mann Walter ist sie aus Ingolstadt angereist, um an der Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in der Kirche“, gemeint war die katholische Kirche, teilzunehmen. Studentische Gruppen hatten im Rahmen der Aktionswoche „Gesellschaft macht Geschlecht“ die Diskussion organisiert. Dazu gehörten das Referat zur Gleichstellung schwuler, lesbischer und bisexueller Lebensweisen kreuz&queer, Amnesty International, die Juso-Hochschulgruppe und SDS-Die Linke. Die Einladung sei keine Selbstverständlichkeit, wie Walter Hürter gleich zu Anfang bemerkte. Denn durch sein Engagement bei der Gruppe „Wir sind Kirche“, die sich unter anderem für die volle Gleichstellung der Frau in der Kirche einsetzt, habe er nicht nur einmal Anfeindungen in Eichstätt erleben müssen. Obwohl sich die Gruppe „der Kirche verbunden fühlt“, gestalte sich der Dialog in Eichstätt, gerade auch mit dem Bischof, schwierig. Mit dem Vorgänger des derzeitigen Bischofs hätte es zwei Gespräche gegeben, aber „das konnte man ja nicht als Dialog bezeichnen, wir haben ja mehr zugehört als geredet“, erzählt Hürter. Mit Bischof Hanke gab es ebenfalls ein zwar „gutes einstündiges Gespräch“, das jedoch folgenlos geblieben sei.

Den Dialog betonte auch Professor Christoph Böttigheimer, der an der theologischen Fakultät der Universität Fundamentaltheologie lehrt. Die Reformbedürftigkeit der Kirche zeige sich schon daran, dass eigentlich selbstverständliche Reformen, die nun durch Papst Franziskus zu Wege gebracht werden, als außergewöhnlich angesehen würden. Während jedoch Hürter als ersten wichtigen Schritt in Sachen Gleichberechtigung die Einführung der Frauen als Diakoninnen in die Kirche sah, war für Böttigheimer das wichtigste, „dass ein Dialog begonnen werden muss.“ Den Bischöfen falle dieser Dialog jedoch schwer, merkte der Theologe an. Trotzdem sieht er Wege und Möglichkeiten, dass sich auch das ändern wird. Vor langer Zeit gab es bereits Diakoninnen in der Kirche und „das zeigt auch, dass die Ämterlehre nicht unwiderruflich festgeschrieben ist“, so Böttigheimer. Dass dies aber ein schwieriges Unterfangen werde, da waren sich die Diskutanten einig. „Kampflos bekommen wir das Terrain nicht erobert“, gestand Annelie Hürter.

Im zweiten Teil der Diskussion wurden dann Diskutanten aus dem Publikum auf das Podium eingeladen. Mehr und mehr wurden so auch die Themen Zölibat, Homosexualität in der Kirche und Umgang mit Geschiedenen thematisiert. Christina Bamberger aus Pfünz schilderte ihre persönlichen Erfahrungen als Geschiedene in der katholischen Kirche. „Ich frage mich, wo ist da die Menschenwürde“, fasste sie ihre Erfahrungen zusammen.

Nach etwa zwei Stunden beendete Moderatorin Veronika Kopf die Diskussion. Sie zeigte sich zufrieden: „Es war ein gute Diskussion, auch wenn der Gegenpart etwas gefehlt hat“, erklärte sie. Auch Koordinatorin Nicole Hufnagel gefiel der Abend. „Es war ein interessantes Gespräch, das denke, ich die Richtung gezeigt hat, wie Reformen möglich sind.“

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Zuletzt geändert am 09­.11.2013