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Veröffentlicht am 13­.11.2013

13.11.2013 - Focus.de

„Wir sind Kirche“ kritisiert Präfekt Müller: „unbarmherzige Haltung“

Der Ton in der Debatte um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche wird schärfer. Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ warf dem Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, am Mittwoch vor, sein autoritäres Durchgreifen sei ein „Relikt aus vorkonziliarer Zeit“. „Mit seiner unbarmherzigen und unpastoralen Haltung konterkariert Erzbischof Müller den Ruf des Papstes nach Barmherzigkeit“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. „Das neue Denken, das Papst Franziskus angestoßen hat, steht vor einer schweren Bewährungsprobe. Die deutschen Bischöfe sollten gemeinsam verantwortungsvoll handeln und sich nicht bevormunden lassen.“

Die verantwortlich getroffene Gewissensentscheidung sei nach Lehre der römisch-katholischen Kirche die oberste subjektive Norm, an die sich der Mensch zu halten habe, unterstrich „Wir sind Kirche“. Müller hatte Medienberichten zufolge einen Vorstoß der Erzdiözese Freiburg abgelehnt und eine Rücknahme der pastoralen Handreichung verlangt. Darin hatte das Seelsorgeamt des Erzbistums unter anderem angekündigt, geschiedenen Katholiken nach erneuter Heirat nicht mehr grundsätzlich Kommunion und andere Sakramente zu verwehren.

http://www.focus.de/regional/baden-wuerttemberg/kirchen-wir-sind-kirche-kritisiert-praefekt-mueller-unbarmherzige-haltung_aid_1157162.html

Zuletzt geändert am 19­.11.2013