20.11.2006 - Süddeutsche Zeitung
Bischofskritiker Wallner darf nicht kandidieren
Wallner hat sich Müllers Zorn zugezogen, weil er ein vehementer Gegner der bischöflichen Vorstellung von der Beteiligung der Laien in der Kirche ist, und dies auch öffentlich sagte. Müller hatte den frei gewählten Diözesanrat, der durch eigene Ideen das Missfallen des Bischofs erregte, durch zwei andere Gremien ersetzt, deren Mitglieder er bestimmte. Ein bundesweiteinzigartiger Vorgang, den auch Müllers Bischofskollegen kritisierten. Der Chef der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sprach von einem „echten Rückschritt”.
Wallner wurde schriftlich über den Wahlausschluss informiert. Auf seine Bitte nach einem Gespräch gingen Bischof Müller und Generalvikar Fuchs nicht ein. Bereits vergangene Woche hatte Wallner erklärt, dass die Vorwürfe Unfug seien: „Ich bin in der Vergangenheit nie im Gegensatz zur katholischen Kirche gestanden und tue es auch heute nicht.” Er habe nur auf sein Recht auf freie Meinungsäußerung gepocht.
ddp
Zuletzt geändert am 21.11.2006