5.5.2014 - KNA
Ökumene Versammlung fordert radikales Umdenken der Gesellschaft
In einer "Schlussbotschaft" forderte die Versammlung ein radikales Umdenken in der Wirtschaft und bei der Militärpolitik. "Unser Wohlstandsmodell und unsere Wirtschaftsordnung sind ethisch und ökologisch nicht akzeptabel", heißt es. "Das ganze Leben wird von einer kapitalistischen Anhäufungs- und Wachstumslogik beherrscht, die zur Staatsreligion geworden ist." Die Menschen in den westlichen Industrieländern machten sich eines Verbrechens gegenüber einem Großteil der Menschheit schuldig: Dazu zählten Ausbeutung und Missbrauch der Umwelt, Hungertote auf der einen und Lebensmittelvernichtung auf der anderen Seite, Rüstungsexporte oder auch die Abwehr schutzsuchender Flüchtlinge.
Die Versammlung appellierte an die Kirchengemeinden, gemeinsam mit Gewerkschaften und sozialen Bewegungen Orte des Umdenkens und Umsteuerns zu werden. "Das tätige Mitgefühl für die Mitmenschen, die Ehrfurcht vor dem Leben, die Bewahrung und Heilung der Schöpfung, die Gewaltfreiheit, das sind Handlungsansätze für uns, die für eine radikale Veränderung des derzeitigen Zivilisationsmodells sorgen können."
Nach Angaben der Veranstalter wollte die Versammlung "den gemeinsamen Weg von Initiativen und Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung fortsetzen und das Zeugnis von Christen und ihre Weltverantwortung stärken". Damit reihte sich das der sogenannten Basisökumene zuzurechnende Treffen in einen 1983 vom Weltkirchenrat auf den Weg gebrachten Konziliaren Prozess ein, den es "zu aktualisieren und zu vertiefen versuchte".
Das Programm sah unter anderem Vorträge und über 100 Workshops vor. Jeder Tag des Treffens stand unter einem bestimmten Thema: Am Mittwoch ging es um die "Heimat Erde", am Donnerstag um "Gieriges Geld", am Freitag um "Klimawandel und Biosphärenkrise", am Samstag hieß es "Kein Blut für Rohstoffe!" und am Sonntag "Umkehr zum Leben". (KNA - okpko-89-00031
Zuletzt geändert am 05.05.2014