2.6.2014 - Süddeutsche Zeitung
„Mehr Zuversicht“ am Ende des Katholikentags
Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, rief den mehr als 20 000 Menschen beim Abschlussgottesdienst unter großem Beifall zu: „Wir müssen uns nicht schämen, Christ zu sein.“ Wie andere Bischöfe forderte er alle Christen auf, mehr Verantwortung in Gesellschaft und Politik zu übernehmen. Mit insgesamt 50 000 Besuchern kamen etwa 30 000 weniger Teilnehmer nach Regensburg als erwartet. Die Veranstalter führten dies vor allem auf das nasskalte Wetter zurück. Viele hätten sich nur für die Info-Stände interessiert, vom Besuch der Hauptveranstaltung aber abgesehen.
Dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer wird der erste Katholikentag in Bayern seit mehr als 30 Jahren als „fröhliches Fest“ in Erinnerung bleiben. Er habe gezeigt, dass Schubladendenken nicht mehr funktioniere. „Wichtig ist doch: Was sagt einer wirklich – und warum?“ Das Motto „Mit Christus Brücken bauen“ habe sich bewährt. Am Samstag hatten 2000 deutsche und tschechische Katholiken bei einer Wallfahrt nach Neukirchen beim Heiligen Blut gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Im Konflikt mit der Schwangerenberatung Donum Vitae sei es wichtig gewesen, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, sagte Voderholzer: „Es war ein Katholikentag des Dialogs, alle strittigen Themen wurden angesprochen.“ Christian Weisner von der Reformbewegung „Wir sind Kirche“ hingegen appellierte an die deutschen Bischöfe, „den positiven Franziskus-Effekt nicht zu verspielen“.
WIW
Zuletzt geändert am 02.06.2014