Dezember 2014 - Kirche In (Kolumne „Unzensiert“)
Mut zum Synodalen Weg!
Es mag wohl sein, dass die vier aufwändigen Jahrestreffen die Dialogkultur zwischen den gesprächsbereiteren Bischöfen und den organisierten „Laien“ verbessert haben. Aber konkrete Ergebnisse haben die vielen Kommunikationsspiele und Stuhlkreise bisher nicht erbracht. Wir sind Kirche durfte nicht einmal daran teilnehmen. Selbst die kircheninterne Öffentlichkeit und die Kirchenbasis in den Gemeinden haben das Interesse verloren. Die brennenden kirchenpolitischen Themen wurden von geschickten Moderatoren „individualisiert und entpolitisiert“, so ein prominenter Teilnehmer. Denn es waren zwar viele (etwa 300), aber immer wieder wechselnde Personen für zu kurze Zeit (zwei halbe Tage) beteiligt.
Es braucht andere Formen! Das kann nur der synodale Weg sein, den Papst Franziskus mit der weltweiten Familien-Synode 2014 und 2015 mutig eröffnet hat. Sein Konzept des Dialoges als Prozess, in dem Einheit wichtiger ist als Einmütigkeit und Kontroverse wichtiger ist als oberflächlicher Konsens, sollte auch den deutschen Bischöfen Mut machen. Dem vertrauensbildenden, aber nicht zu Entscheidungen befugten deutschen „Gesprächs-Prozess“ muss eine gemeinsame Synode aller Bistümer folgen. Da ist es eine symbolisch gute Wahl, dass das abschließende Jahrestreffen des bundesweiten „Gesprächs-Prozesses“ für September 2015 in der Stadt anberaumt wurde, in der vor genau 40 Jahren die legendäre „Würzburger Synode“ stattgefunden hat. Die „Laien“ sind auf jeden Fall dazu bereit und haben schon jetzt ein „Bündnis für eine Synode“ ins Leben gerufen. Dass natürlich auch Wir sind Kirche dieses Bündnis unterstützt, hat sogar schon Radio Vatikan vermeldet.
Christian Weisner
Wir sind Kirche Deutschland
www.wir-sind-kirche.de
Zuletzt geändert am 11.12.2014