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Veröffentlicht am 01­.11.2001

12.11.2001 - epd

Katholiken fordern Ende des Afghanistan-Krieges

Berlin (epd). Durch den Krieg in Afghanistan können nach Ansicht der katholischen Laienbewegung «Wir sind Kirche» die Ursachen für den Terror in der Welt nicht bekämpft werden. Die Folgen seien vielmehr neue Rachegefühle und neue «Terrorbereitschaft», heißt es in einem am Montag in Berlin veröffentlichten Brief der Bundesversammlung der Kirchenvolksbewegung an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Der Krieg sei «untauglich, terroristische Netzwerke zu zerschlagen und Selbstmordattentate zu verhindern», heißt es darin.

Zugleich werden die Abgeordneten aufgefordert, bei der «schwerwiegenden Entscheidung» am Donnerstag über die Beteiligung deutscher Soldaten an den Militäraktionen «vorrangig» ihrem Gewissen zu folgen und nicht äußeren Zwängen. Die Parlamentarier sollten sich dafür einsetzen, dass die «für den Krieg bereit gestellten Mittel für humanitäre Zwecke und zur Stärkung des internationalen Rechts verwendet werden».

Der Brief an die Bundestagsabgeordneten wurde im Rahmen der am Montag beendeten 10. Bundesversammlung der Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» in Berlin verabschiedet. Ziel der Bewegung ist die «schrittweise Umsetzung» der Forderungen des im Herbst 1995 in Deutschland durchgeführten Kirchenvolksbegehrens in der Katholischen Kirche. Dazu zählen unter anderem die volle Gleichberechtigung der Frauen sowie die freie Wahl zölibatärer und nicht-zölibatärer Lebensformen. Außerdem setzt sich die katholische Laienbewegung für eine gemeinsame Abendmahlfeier mit Protestanten ein. (5148/12.11.2001)

Zuletzt geändert am 01­.02.2007