13.12.2016 - jesus.de
"Wir sind Kirche": Scharfe Kritik an Auswahlkriterien zur Priesterweihe
Nach Ansicht von "Wir sind Kirche" seien diese Richtlinien eine "enorme Herabsetzung nicht nur der homosexuellen Priester, sondern Tausender Homosexueller, die der Kirche mit Ehre und Hingabe gedient haben und weiterhin dienen". Eine solche Haltung sei der Pressemitteilung zufolge "unbiblisch" und durch nichts zu rechtfertigen. Gott grenze niemanden aus. Diese Richtlinien stünden außerdem im Gegensatz zu der Aussage des Papstes "Wer bin ich, dass ich urteile". Franziskus habe durch seine Zustimmung diese Bestimmung jedoch "gebilligt", kritisiert die Stellungnahme. Dennoch lobt die Bewegung die Regelung, dass der Schutz Minderjähriger künftig ein Thema in der Priesterausbildung sein wird.
Kirche fördere eigene "Unglaubwürdigkeit"
Nicht nur Homosexuelle, sondern auch Frauen würden in dem Dokument diskriminiert: "Frauen werden in den Richtlinien ignoriert; es wird nicht akzeptiert, dass Gott auch Frauen zum priesterlichen Dienst beruft." Dadurch stelle der Vatikan sicher, dass Frauen generell und Menschen, die in familiären Bindungen leben, jeglicher Einfluss auf die Dogmatik und die Pastoralpraxis der Kirche verwehrt bleibe. Das fördere die "Unglaubwürdigkeit" der römisch-katholischen Kirche.
Mit einer deutlichen Distanzierung der deutschen Bischöfe von den gennannten Ausschlusskriterien erhoffe sich die Bewegung eine Eigenständigkeit der Ortskirchen, wozu Papst Franziskus immer wieder ermutige. Die deutsche Kirchenleitung solle sich zu ihren homosexuellen Priestern bekennen und deren Einsatz in der Kirche würdigen.
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Zuletzt geändert am 14.12.2016