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Veröffentlicht am 11­.11.2017

4.11.2017 - Nürnberger Nachrichten

Notiert und fotografiert

Der Herzogenauracher Günther M. Doliwa (64 Jahre), Autor & Liedermacher, ist bei der 40. Bundesversammlung von „Wir sind-Kirche“ in Ulm Ende Oktober 2017 ins paritätisch besetzte, sechsköpfige Bundesteam gewählt worden. Die innerkirchliche Reformbewegung gibt es seit 1995. Sie fordert u.a. mehr Mitbestimmung in der Kirche, Gleichberechtigung der Frau, Freistellung des Zölibats für Priester.

Die Tagung hat sich mit der „Baustelle Kirche“ beschäftigt. „Umstrukturierung“ ist nicht nur in Betrieben zum Schreckenswort geworden. Auch in Kirchen löst die Zusammenlegung zu immer größeren Seelsorgeeinheiten Heimatverlustängste aus. Hintergrund ist der akute Priestermangel. Eine halbe Million Christen kehrte im letzten Jahr der Kirche den Rücken. Die Bistümer haben unterschiedliche Pastoralkonzepte erarbeitet, die aber bis jetzt alle noch auf die Leitung durch Priester ausgerichtet sind, die in der römisch-katholischen Kirche ehelos sein müssen.

Auf der Tagung in Ulm wurde über eine ausgewogene Entwicklung im Sinne des II. Vatikanischen Konzils debattiert. Für eine zukunftsfähige Seelsorge und Struktur der kirchlichen Einrichtungen brauche es Orte der Nähe in einem Raum der Weite. Im gegenwärtigen Strukturwandel müsse es kleine Gemeinde (Kirche im Dorf) als Orte der Nähe und der (Ver-) Sammlung geben. Eine attraktive „Komm-her-Kirche“. Zugleich brauche es für eine missionarische „Geh-hin-Kirche“ aber auch größere Einheiten der missionarischen Sendung.

Zuletzt geändert am 11­.11.2017