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Veröffentlicht am 22­.11.2017

4.11.2017 - Neues Ruhr-Wort

„Wir sind Kirche“: „Gemeinden als Orte der Nähe“

Ulm. „Baustelle Gemeinde“ war das Thema der Gemeindetagung der KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“, im Rahmen der 40. Bundesversammlung der Reformbewegung in Ulm stattfand. der Innsbrucker Pastoraltheologe Professor Dr. Christian Bauer leitete dabei die Grundaufgaben christlicher Gemeinden aus den Grundsatzbeschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab. Für eine zukunftsfähige Seelsorge und Struktur der kirchlichen Einrichtungen, so Bauer in seinem Referat "Drinnen daheim und draußen zuhause?", brauche es „Orte der Nähe in einem Raum der Weite“. Im gegenwärtigen Strukturwandel müsse es kleine Gemeinde als Orte der Nähe einer attraktiven „Komm-her-Kirche“ der Sammlung geben. Zugleich brauche es für eine missionarische „Geh-hin-Kirche“ aber auch größere Einheiten der missionarischen Sendung, so Bauer. Diese dürften aber keine Räume der Ferne sein, damit es nicht zu einer Kirchenverdunstung komme. Papst Franziskus habe nach den beiden Vorgängerpäpsten eine neue Phase der Konzilsrezeption eingeläutet, bei der es nicht mehr nur um eine introvertierte Sammlungspastoral und eine Evangelisierung von oben, sondern um eine extrovertierte Sendungspastoral und um ein lernendes Engagement in der Welt gehe, erklärte der Theologe. Beispiele aus der Gemeindepraxis waren etwa die Initiative „pro concilio“, die Wir sind Kirche im Bistum Rottenburg-Stuttgart vertritt, und die „Kleine Kirche Osnabrück“. Bisherige Pastoralkonzepte in der deutschen Kirche seinen „bis jetzt alle noch auf die Leitung durch Priester ausgerichtet“, kritisierte „Wir sind Kirche“.

Zuletzt geändert am 22­.11.2017