"Wir sind Kirche": Menschenrechte auch in der Kirche umsetzen

München (KNA) Die "Wir sind Kirche"-Bewegung sieht Verbesserungsbedarf in der katholischen Kirche bei der Umsetzung der Menschenrechte. Dies gelte besonders für Frauen, Priester und homosexuelle Menschen, teilte die Organisation am Freitag in München anlässlich der UN-Menschenrechtserklärung vor 70 Jahren mit. Der Ausschluss von Frauen von Weiheämtern, das Heiratsverbot für Priester und die Forderung der Enthaltsamkeit an homosexuelle Menschen widersprächen den individuellen Menschenrechten und auch dem biblisch geprägten Menschenbild, so "Wir sind Kirche".

Ursprünglich seien die Menschenrechte nach der Französischen Revolution gegen den Widerstand der Großkirchen durchgesetzt worden, erinnerte die Organisation. Bezüglich Freiheit, Gleichheit und Solidarität hätten sie aber auch christliche Wurzeln. Vor diesem Hintergrund irritierten die jüngsten Aussagen von Papst Franziskus, wonach Homosexualität eine Modeerscheinung und für diese Art von Zuneigung kein Platz unter Priestern und Ordensleuten sei. Dies diskriminiere letztlich alle Homosexuellen in der Kirche. Der Vatikan müsse sich dafür einsetzen, die in fast 80 Ländern immer noch bestehende Kriminalisierung von Homosexuellen zu beenden.