23.1.2019 - KNA
Papst auf dem Weg nach Panama - Weltjugendtag hat begonnen
Panama-Stadt/Rom (KNA) Papst Franziskus ist zur Stunde auf dem Weg zum katholischen Weltjugendtag nach Panama. Er startete am Mittwochmorgen aus Rom Richtung Panama-Stadt. Dort wird er nach rund 13 Stunden Flug am Flughafen von Staatspräsident Juan Carlos Varela erwartet. Bis Sonntag nimmt das Kirchenoberhaupt an den Hauptveranstaltungen des internationalen Jugendtreffens in der zentralamerikanischen Handels- und Bankenmetropole teil. Bislang sind für das Großereignis mehr als 100.000 Pilger aus 156 Ländern registriert.
Die offizielle Begrüßung findet am Donnerstagmorgen (Ortszeit) im Präsidentenpalast Las Garzas in der historischen Altstadt Panamas statt. Danach wird Franziskus eine Rede vor Politikern und Diplomaten halten und anschließend mit den Bischöfen Zentralamerikas zusammentreffen. Auf dem weiteren Programm stehen neben einer Willkommensfeier mit den Jugendlichen an der Küstenpromenade und einem Kreuzweg auch Besuche in einer Jugendstrafanstalt und einem Aids-Zentrum. Höhepunkt und Abschluss bilden eine Feier unter freiem Himmel am Samstagabend und eine Messe am Sonntag.
Am Dienstagabend (Ortszeit) war der Weltjugendtag mit einer Messe auf der Uferpromenade von Panama-Stadt eröffnet worden. Vor 75.000 Teilnehmern dankte Erzbischof Jose Domingo Ulloa Mendieta den Jugendlichen aus aller Welt für ihr Kommen. "Ihr seid eine neue Kirche, eine Kirche der Hoffnung", rief er den Gottesdienstbesuchern zu. Panama empfange sie mit offenen Armen und Herzen, "damit jeder von euch eine Begegnung mit Jesus erlebt".
Der Erzbischof erinnerte an die Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen in Lateinamerika. Viele wählten die Migration, um ihre Hoffnungen in anderen Ländern zu verwirklichen. Dabei würden sie von Drogen- und Menschenhandel bedroht. Die Jugendlichen rief er auf, sich nicht indoktrinieren zu lassen und keinem "falschen Glück" zu folgen, das nur in Verzweiflung enden könne. Die Begegnung mit Jesus vermittele dagegen wahres Glück.
Der Geistliche appellierte an die Jugendtagspilger, ihre Vision von einer besseren Welt niemals aufzugeben. "Die Kirche vertraut auf euch als Protagonisten der Veränderung." Die Jugendlichen müssten eine Führungsrolle im Kampf für Gerechtigkeit übernehmen und sollten sich dabei an der christlichen Soziallehre orientieren. "Habt den Mut, Heilige zu sein in der heutigen Welt", so Ulloa.
In Deutschland forderte unterdessen die Laienbewegung "Wir sind Kirche", auch die katholische Sexuallehre und das Thema sexualisierte Gewalt innerhalb der Kirche bei dem Jugendtreffen zu hinterfragen. Dieses Thema sei in vielen Ländern "immer noch tabuisiert". Dabei komme es nicht nur auf den Papst an, sondern auf jeden einzelnen Bischof.
Der katholische Weltjugendtag geht auf eine Initiative des heiligen Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Im Wechsel werden die Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Bistümern vor Ort organisiert und alle zwei bis drei Jahre als weltweite Großtreffen. Zuletzt fand das Treffen mit Papst Franziskus 2016 im polnischen Krakau statt.
Zuletzt geändert am 23.01.2019