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Veröffentlicht am 30­.04.2019

30.4.2019 - br.de

Schweigemarsch für Diakoninnenweihe und gegen Priestermangel

Dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen in der katholischen Kirche künftig Weiheämter bekleiden dürfen, das fordern unter anderem die katholischen Frauenverbände angesichts der pastoralen Situation in Deutschland – immer weniger Priester betreuen immer größere Pfarrverbände. Anlässlich des "Tags der Diakonin" fanden am Montag in der Kirche St. Michael ein Gottesdienst und ein Schweigemarsch in der Münchner Innenstadt statt. Nach Polizeiangaben nahmen über 100 Menschen daran teil.

Ohne Weihe von Frauen keine Zukunft der katholischen Kirche?

"Kirche zukunftsfähig machen" – viele katholische Theologen sehen kein Hindernis darin, Frauen zumindest zur Diakonin zu weihen und damit für ein kirchliches Amt und als Seelsorgerin zuzulassen. Das fordert unter anderem der Katholische Deutsche Frauenbund. Es gehe dabei nicht nur darum, den Priestermangel zu bekämpfen, sondern auch um Gleichberechtigung, betont Elfriede Schießleder vom Landeskomitee der Katholiken in Bayern:

"Es ist eine Minute vor zwölf. Es braucht eine Entscheidung in einer Lage, in der die Kirche in höchster Not ist. Und die Kirche macht nichts. Die Hierarchien bleiben bei den alten Modellen. Keine Weihe für die Frau. Kein Diakonat für die Frau." Elfriede Schießleder, Landeskomitee der Katholiken in Bayern

Mit dem Schweigemarsch durch die Münchner Fußgängerzone zur Frauenkirche wollten mehrere Frauenverbände und katholische Reformgruppen sowie der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Initiative "Wir sind Kirche" ihrer Forderung Nachdruck verleihen. Der "Tag der Diakonin" wird seit mehr als 20 Jahren jährlich am 29. April in ganz Deutschland begangen.

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mit Fotos

https://www.br.de/nachrichten/kultur/tag-der-diakonin,RP1vSwD

Zuletzt geändert am 30­.04.2019