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Veröffentlicht am 22­.11.2019

22.11.2019 - nordbayern.de

Herzogenaurach: Was ist wichtig in der Kirche?

Katholische Reform-Unterstützer planen Themenabenden - vor 1 Stunde

Ein Kreis von Reform-Unterstützern, namentlich die Initiatoren Günther Doliwa, Konrad Eitel, Hans Meister, Rudolf Dellermann, Hans Schmid und Wolfgang Seitz, will im kommenden Jahr die Gemeinde zu mehreren Themenabenden einladen, die den Titel "Kirche auf dem Weg der Erneuerung" tragen. Darüber hinaus hat die engagierte Gruppe bereits eine Online-Petition des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner unterzeichnet, die sich Themenfelder wie Nachhaltiger Lebensstil, Balance zwischen Ökologie und sozialer Gerechtigkeit in der Politik, Neue Zugänge zur Priesterweihe und Diakonat von Frauen annimmt. Verbände werden dafür zur Unterschrift gebeten.

"Große Reformprozesse sind im Gange", erklärt Theologe Günther Doliwa, seit über zwei Jahrzehnten Mitglied in der Reformbewegung "Wir sind Kirche", "und die Gemeinden sollen sich daran beteiligen. Denn die Frage lautet: Welchen Weg soll die katholische Kirche zukünftig gehen?" Einig ist man sich in der Runde der Initiatoren, dass die Kirche in Deutschland dringend einer inneren Erneuerung für ihren Dienst in der Welt von heute bedarf. "Wir wollen", so heißt es in einem Brief an katholische Verbände und die Mitglieder des Seelsorgebereichsrats, "dass unsere Gemeinde den Synodalen Weg der Reformen, der am ersten Advent beginnt, begleitet und sich mit unseren Anliegen einbringt

" Dafür müsse aber zuerst die – nach Doliwas Ansicht – "nicht existente Diskussionskultur" in der Kirche angeschoben und belebt werden. "Wenn man mit der Gemeinde weiterkommen will", so Doliwa, "muss man aus diesem Gehorsamkeitsding raus, ein neues Bewusstsein kriegen. Von der Basis her muss ein Demokratisierungsprozess stattfinden, Vielfalt bereichert die Kirche." Und Wolfgang Seitz, wie Doliwa Mitglied der Pfarrei, bekräftigt: "Wir müssen von unten her fragen: Was ist wichtig in der Kirche? Wir wollen nicht die zehn Prozent Kirchgänger, sondern die 90 Prozent Nicht-Gottesdienst-Besucher erreichen."

Referate und Diskussionen

Konkret: Man will sich in Herzogenaurach thematisch an den Foren orientieren, in denen zehn Bischöfe und zehn Laien ab Dezember – und auf zwei Jahre verteilt – diskutieren werden. So wird es am 28. Januar ab 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Magdalena um "Macht, Partizipation, Gewaltenteilung" gehen, am 17. März (19.30 Uhr, Pfarrzentrum) um "Sexualmoral" und am 25. April (18 Uhr, St. Otto) um "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche". Dazu werden Referenten eingeladen, und es soll diskutiert werden.

Zuletzt geändert am 22­.11.2019