3.12.2019 - Neue Westfälische
Diskussionsteilnehmer zum Thema Missbrauchsfälle fordern Reformen
Paderborn. An wen wendet man sich beim Thema Missbrauch? Welche Möglichkeiten der Prävention gibt es? Und wie geht die Kirche mit diesem Thema um? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion im Theater Paderborn zum Thema Missbrauch in öffentlichen Institutionen.
Das Stück "Zu dir kommt alles Fleisch" (unter der Regie von Fanny Brunner) beschäftigt sich unter anderem mit dem Missbrauchsskandal innerhalb der Kirche - und sorgt für Redebedarf. Deshalb waren im Anschluss an eine Vorstellung alle Gäste in den Theatertreff eingeladen, um sich mit aktuellen und ehemaligen kirchlichen Vertretern auszutauschen.
Geleitet wurde der Abend von Radiomoderatorin Stefani Josephs. Geladen waren Daniela Fricke, Kirchenrätin und Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung der evangelischen Kirche, Berthold Zeppenfeld, Vertreter der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" und David Berger, Publizist und römisch-katholischer Theologe, aber auch Kritiker der katholischen Kirche.
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Das Zölibat und die Rolle der Frauen
Die Missbrauchsstudie, die im vergangenen Jahr von der katholischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, war ebenfalls ein großer Streitpunkt an diesem Abend. Während Berger behauptete, die Missbrauchsfälle würden dazu genutzt, Kirchenreformen durchzusetzen, berief sich Zeppenfeld auf einige Zahlen um Reformen anzumahnen. Im Durchschnitt seien die Opfer zwölf Jahre und die Täter ca. 40 Jahre alt gewesen. Seiner Meinung nach sei eine der Ursachen eine unreife Sexualität der Täter. Deshalb halte er es für wichtig, über das Zölibat und die Rolle der Frauen in der Kirche zu diskutieren. ...
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Zuletzt geändert am 03.12.2019