| |
Veröffentlicht am 24­.08.2020

24.8.2020 - DPA

Nach heftigem Krach: Deutsche Bischöfe und Vatikan wollen reden

Bonn/Würzburg (dpa) - Die deutschen Bischöfe wollen mit dem Vatikan über die umstrittene Instruktion zur Organisation der Gemeinden vom vergangenen Monat sprechen. Das beschloss der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Montag bei einem Treffen in Würzburg. Der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing will dem Vatikan vorschlagen, das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Wegs zu führen, so dass auch Nicht-Kleriker - sogenannte Laien - beteiligt sind. Der Synodale Weg ist ein Prozess zur Reform der katholischen Kirche in Deutschland.

Die Instruktion aus dem Vatikan hatte im vergangenen Monat unter den deutschen Katholiken schwere Verärgerung ausgelöst. Das Schreiben der Kleruskongregation des Vatikans verbietet die Leitung von Pfarrgemeinden durch ein gleichberechtigtes Team von Priestern und Nicht-Klerikern. Außerdem wird die Zusammenlegung von Gemeinden, abgesehen von begründeten Ausnahmefällen, untersagt. Beides ist aber in Deutschland weit verbreitete Realität, weil es vielfach schlicht keine Priester mehr gibt.

Christian Weisner, Sprecher der Laienbewegung «Wir sind Kirche», bezeichnete es am Montag als positiv, dass Bätzing das Gespräch mit Rom unter Einbeziehung von Laienvertretern führen wolle. Das Gespräch sei dringend notwendig. «Es ist sehr zu hoffen, dass es den Bischöfen zusammen mit den Laien gelingt, dem Klerus in Rom die differenzierte pastorale Situation in Deutschland zu vermitteln», sagte Weisner. Dabei sollten die Bischöfe deutlichen Widerspruch gegenüber den Vorgaben aus Rom einlegen. Nicht nur «Wir sind Kirche», sondern auch mehrere Bischöfe hatten das Vatikan-Papier ungewöhnlich scharf kritisiert.

Zuletzt geändert am 26­.08.2020