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Veröffentlicht am 28­.11.2023

Magnus Lux, 24. November 2023

Brief an Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Parolin

Magnus Lux
Schrotberg 105
D 97453 Schonungen                                                                                     
Deutschland


Papst Franziskus
Palazzo Apostolico,
00120 Citta del Vaticano
Rom
Italien


24. November 2023

Lieber Bruder Papst Franziskus und lieber Bruder Kardinalstaatssekretär Parolin!

Genug der Steine, die von Rom über die Alpen fliegen, genug der Knüppel, die die Kirchenleitung bis hin zu dir, Bruder Franziskus, den katholischen Christinnen und Christen in Deutschland in den Weg wirft! Die Steine treffen ihr Ziel nicht mehr, denn sie zerplatzen und werden nur als Sandkörner wahrgenommen, die höchstens ein Kopfschütteln verursachen; die Knüppel hindern nicht mehr, denn wir sind sie inzwischen gewohnt und gehen unseren Weg weiter.

Warum so viel Gelassenheit? Es ist kein Aufbäumen derer da unten gegen die da oben. Nein, der Weg, den wir gehen, den kennen alle: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", sagt der Mann aus Nazaret, Jesus, den wir als den Christus bekennen. Schauen wir auf ihn - nicht auf seine selbsternannten Stellvertreter auf Erden; halten wir uns an seine Wahrheit - nicht an die im Laufe von Jahrhunderten entwickelten "Wahrheiten", die die Spaltung zwischen Klerikern und Laien, zwischen oben und unten, zwischen Schwestern und Brüdern als gottgewollt ausgibt; empfangen wir sein Leben, ein Leben in Fülle, das den Willen Gottes darin erkennt, dass alle als Kinder Gottes, als Geschwister miteinander leben, Verantwortung füreinander und für die ganze uns von Gott geschenkte Welt tragen.

Wir bitten nicht mehr zaghaft um milde Gaben und Zugeständnisse derer "von Gottes Gnaden", wie sie sich selbst wähnen. Wir haben - endlich, muss man sagen - erkannt, dass wir jahrhundertelang indoktriniert statt gelehrt worden sind, dass wir vertröstet statt getröstet worden sind, dass über uns hinweggegangen statt mit uns gegangen worden ist, dass uns der Mund verboten statt dass unser Herz geöffnet und unser Denken befreit worden ist. So stehen wir erhobenen Hauptes da und sagen: Wir erkennen eure okkupierte Macht über uns nicht mehr an, wir nehmen von euch keine Befehle mehr an; denn ihr habt eure Macht missbraucht und damit verspielt.

Wie sehen wir die Zukunft der Kirche? Sie ist die "Gemeinde des Herrn", die Gemeinschaft der Getauften und Gefirmten, die sich seinen Worten und seinen Taten verpflichtet fühlen. Sie ist die Gemeinschaft der Menschen, die in seinem Namen den Weg durch die Jahrhunderte gehen, offen für die Zeichen der Zeit, und die die Zusage "Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt" Wirklichkeit werden lassen wollen. Wir rufen den Bischöfen, wir rufen dir, Bruder Papst, zu: Hört auf uns und benehmt euch nicht wie Herren, sondern wie Diener der Freude; geht mit uns und stellt euch nicht gegen uns, eure Schwestern und Brüder; schaut mit uns in die Zukunft der Kirche, der Gemeinde des Herrn, und verspielt diese Zukunft nicht mit eurem Scheuklappendenken und eurem anachronistischen Gebaren; öffnet euch der heiligen Geistkraft Gottes und meint nicht länger, über sie verfügen zu können.

Es grüßt euch
Euer Bruder Magnus Lux

FamLux@t-online.de

Zuletzt geändert am 28­.11.2023