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Veröffentlicht am 12­.10.2009

12.10.2009

Pfarrer Winter kündigt Rückzug aus der Seelsorgeeinheit Mannheim-Ost an

Pfarrer Wolfgang Winter wird im Sommer 2010 seine Aufgabe als Leiter der Seelsorgeeinheit Mannheim-Ost niederlegen. Davon hat Winter gestern in allen Sonntagsgottesdiensten seine drei Gemeinden in Feudenheim, Wallstadt und Ilvesheim informiert.

Der katholische Stadtdekan Karl Jung hat auf diese Nachricht mit großer Betroffenheit aber auch mit Verständnis reagiert: „Ich respektiere die Entscheidung meines Mitbruders, aber sie bedeutet, dass wir in Mannheim einen guten, umsichtigen und beliebten Seelsorger verlieren werden.“ Wolfgang Winter ist seit November 2001 Pfarrer in Mannheim, zunächst in Wallstadt und Feudenheim, später dann auch für Ilvesheim. Die Pfarrgemeinden dieser Orte bilden die offiziell 2004 errichtete Seelsorgeeinheit Mannheim-Ost. In den drei Gemeinden der Seelsorgeeinheit Mannheim-Ost leben insgesamt rund 9700 katholische Christen.

Seinen Rückzug aus der Verantwortung für die Seelsorgeeinheit begründet der Priester mit einer geplanten Neustrukturierung der Seelsorge im Erzbistum Freiburg. Während nach einem ersten Entwurf des Erzbischöflichen Freiburg andere Seelsorgeeinheiten in Mannheim dabei unangetastet bleiben sollen, sieht der Vorschlag für die Seelsorgeeinheit Ost vor, die drei Gemeinden bis 2015 wieder zu trennen. Feudenheim und Wallstadt kämen dann mit Vogelstang und Käfertal zusammen, Ilvesheim würde Seckenheim mit Friedrichsfeld, Edingen und Neckarhausen zugeordnet werden. Nach Winters Aussage sind sich die ehren- und hauptamtlich Verantwortlichen vor Ort einig, dass dieser Plan so nicht kommen darf: „Alle unsere Bemühungen der vergangenen Jahre wären vergebens gewesen. Gewachsenes würde wieder auseinandergerissen werden“, hält Winter in seiner Stellungnahme fest. Es sollen nun Beratungen in den Gremien erfolgen mit dem Ziel, die Freiburger Kirchenbehörde von ihren Planungen abzubringen. Winter rechnet sich dafür Chancen aus und wünscht seinen Gemeinden: „Halten Sie zusammen am Ort und leben Sie miteinander den Glauben!“

Für sich selbst will der 43-Jährige allerdings andere Konsequenzen ziehen: „Ich habe am Freitag unseren Erzbischof darüber informiert, dass ich die Leitung dieser Seelsorgeeinheit im Sommer 2010 aufgeben werde und dann Zeit brauche, um mir über mich selbst klar zu werden: Ob – und wenn ja wie – ich unter den neuen Gegebenheiten in unserer Erzdiözese noch Priester sein kann.“ Wolfgang Winter hat den Freiburger Oberhirten um ein unbezahltes Sabbatjahr gebeten. Alternativ dazu sieht er nur den Weg, ganz aus dem Dienst der Erzdiözese auszuscheiden. Winter fordert seine Gemeinden auf, wegen der eigenen Person nun keinen Proteststurm in Freiburg zu entfesseln. „Das würde an der Sache selbst nichts ändern und Sie würden es mir nur unnötig schwer machen.“

Dekan Jung ist Pfarrer Winter für seine bislang geleistete Arbeit, gerade im Hinblick auf die weit fortgeschrittene Zusammenführung seiner drei Pfarreien zu einer Einheit, dankbar: „Wolfgang Winter hat zusammen mit seinem Seelsorgeteam und den Ehrenamtlichen vor Ort vieles auf den Weg gebracht.“ Zugleich wirbt Jung auch um Verständnis für die schwierige pastorale Planung in der gesamten Erzdiözese: „Der wachsende Priestermangel wird ein immer größeres Problem.“ Der Dekan will sich für die Interessen der Gläubigen der Seelsorgeeinheit Ost in Freiburg einsetzen. „Die Gespräche über die Planungen haben jetzt erst begonnen. Wie das Endergebnis aussieht, kann noch niemand sagen.“ Jung weist darauf hin, dass von Seiten des Erzbistums bislang noch keine Reaktion auf Pfarrer Winters Rücktritt vorliege.

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Zuletzt geändert am 21­.10.2009