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Veröffentlicht am 28­.06.2013

28.6.2013 - Kipa

Vatikan: Mitarbeiter wegen Geldwäsche suspendiert

Rom, 28.6.13 (Kipa) Der Vatikan hat einen Rechnungsprüfer vom Dienst suspendiert, gegen den die italienische Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag mitteilte, ist der betreffende Mitarbeiter der vatikanischen Güterverwaltung, Nunzio Scarano, bereits seit "über einem Monat" nicht mehr in seinem Büro tätig. Der Vatikan ist laut Lombardi zu einer umfassenden Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden bereit. Bislang sei allerdings noch keine Anfrage von italienischer Seite eingegangen.

Scarano wurde nach Medienberichten vom Freitag von der Staatsanwaltschaft verhaftet. Die Ermittler werfen ihm vor, Schecks einer Immobilienfirma in Höhe von insgesamt 600.000 Euro (720.000 Franken) seiner Heimatstadt Salerno über die Vatikanbank IOR in Bargeld umgetauscht haben. Zu den Vorwürfen selbst äusserte sich der Vatikan nicht.

Lombardi kündigte jedoch an, dass die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF alle notwendigen Massnahmen ergreifen werde. Auch ein italienischer Geheimdienstmitarbeiter und ein Finanzmakler sollen in diesem Zusammenhang festgenommen worden sein.

Zuerst Falschmeldungen

Zeitweilig riefen am Morgen Falschmeldungen Verwirrung hervor. Medien hatten berichtet, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Erzbischof von Salerno wegen Betrugs und Korruption im Umfeld der Vatikanbank IOR ermittle und dass dieser festgenommen worden sei. Das süditalienische Erzbistum wies dies umgehend zurück. Es handle sich um eine Verwechslung, teilte es am Freitag auf seiner Internetseite mit. Der in den Meldungen genannte Scarano sei fälschlich als Erzbischof von Salerno bezeichnet worden. Erzbischof sei jedoch Luigi Moretti. Gegen ihn würden keinerlei Ermittlungen geführt. (kipa/cic/sy/job)

Zuletzt geändert am 28­.06.2013