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Veröffentlicht am 26­.02.2014

26.2.2014 - Süddeutsche Zeitung

Bistum Regensburg lädt kritischen Pfarrer aus

Regensburg – Am Dienstag, kurz vor Mittag, hat der katholische Aktionskreis Regensburg (AKR) einen Veranstaltungshinweis verschickt. Darin heißt es: „Wir haben als Referenten Pfarrer Helmut Schüller, den Gründer der Pfarrerinitiative in Österreich, gewonnen. Hinzu kommt, dass wir die Veranstaltung in einem katholischen Pfarrsaal durchführen.“ Stunden später musste AKR-Sprecher Berthold Starzinger anderes verkünden. Der Termin werde am 11. März nun doch nicht wie geplant stattfinden, man sei bereits auf der Suche nach neuen Räumen. Denn der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs hatte Schüllers Auftritt in der Zwischenzeit untersagt.

Schon vor einem Jahr hatte eine Visite Schüllers in Bayern mächtigen Wirbel ausgelöst. Der Gründer der Initiative „Aufruf zum Ungehorsam“, die sich für Frauen im Priesteramt und für mehr Verantwortung für Laien einsetzt, sollte in Nürnberg eine Fastenpredigt halten. Erst als die Veranstaltung umbenannt und zu einem späteren Zeitpunkt angesetzt wurde, gestatteten die Bischöfe von Eichstätt und Bamberg seinen Auftritt in einer Kirche. Der Regensburger Pfarrer Herbert Winterholler hatte Schüller nach Rücksprache mit dem Pfarrgemeinderat nun einen Vortrag im Saal von St. Bonifaz/St. Georg erlaubt, ehe das Veto eintraf. Es gehe nicht darum, Schüller mundtot zu machen, sagte Bistumssprecher Clemens Neck, doch wäre es „ein falsches Zeichen, ihm kirchliche Räume zur Verfügung zu stellen“. Veranstalter Starzinger beklagt derweil „fehlenden Willen zum Dialog“ und „eine vertane Chance“.

WIW






Am 3.3.2014 meldete die Süddeutsche Zeitung:

Schüller tritt nun in evangelischer Kirche auf


Regensburg – Der österreichische Rebellen-Pfarrer Helmut Schüller wird nun doch in Regensburg auftreten, allerdings in anderen Räumen als zunächst geplant. Schüller, Mitbegründer der kirchenkritischen Initiative „Aufruf zum Ungehorsam“, werde seinen Vortrag jetzt in der evangelischen Kirche St. Oswald halten, teilte der veranstaltende Aktionskreis Regensburg (AKR) mit. Ursprünglich hätte der Abend in einem katholischen Pfarrsaal stattfinden sollen. Der zuständige Pfarrer und der Pfarrgemeinderat hatten den Auftritt bereits genehmigt, ehe die Diözese ihn untersagte. Es gehe nicht darum, Schüller mundtot zu machen, erklärte ein Sprecher des Bistums Regensburg. Doch wäre es ein falsches Signal, ihm kirchliche Räume zur Verfügung zu stellen. Diese bekommt Schüller nun doch, wenn auch von einer anderen Konfession. Der evangelische Pfarrer Martin Schulte habe dem AKR mitgeteilt, dass die Mehrheit des Kirchenvorstands der Überlassung der Oswaldkirche zugestimmt habe, sagte ein Sprecher. Schüller, der sich unter anderem für Frauen im Priesteramt einsetzt, soll am 11. März von 19.30 Uhr an zum Thema „Katholische Kirche – deine Zukunft?“ sprechen.

WIW

Zuletzt geändert am 06­.03.2014