1.9.2014 - KNA
Bischof Oster: Familiensynode wird Deutsche wohl enttäuschen
Im Anschluss an den Fragebogen und in Folge des von den Bischöfen eingegangenen Dialogprozesses gebe es riesige Erwartungen, erinnerte der Bischof. Wenn sich diese dann nicht erfüllten, würden wohl viele sagen: "Schau her, ich hab's ja schon immer gewusst, der Franziskus bringt auch keine Reform her." Die Gläubigen müssen seiner Ansicht nach wieder ganz neu verstehen lernen, was Kirche ist. Kirche werde heute stark auf eine soziologische Größe reduziert, doch in erster Linie sei sie von Gott geschenkt.
Nach den Worten von Oster muss deutlich werden, dass es sich bei Kirche um einen Ort handelt: "Wo ich erlöst und befreit bin; da begegne ich Jesus." Das sei dann eine völlig andere Perspektive als: "Ich verlass den Laden jetzt, weil der oder der so ein Idiot ist." Im Übrigen zeigten die Evangeli-en, dass sich auch die Jünger häufig wie Idioten verhalten hätten. Jesus habe sie dauernd erziehen müssen. Schon als er dem Kreuzestod entgegengegangen sei, "da streiten diese Typen, wer der Chef sein darf".
Nach den ersten drei Monaten im Bischofsamt hat der Salesianer den Eindruck, die Menschen im Bistum Passau nähmen durchaus wahr, dass er ernsthaft an Gesprächen interessiert sei. "Und ich möchte auch nicht mit fertigen Lösungen kommen." Sein Hauptanliegen sei es, dass alle Christus besser kennenlernten. Jeder Mensch habe seinen eigenen Weg mit dem Herrn. In seiner Diözese wolle er gemeinsam mit den Menschen überlegen, "wie wir da vorankommen", auch mit Blick auf die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Kirche.
Zuletzt geändert am 02.09.2014