18.3.2019 - Augsburger Allgemeine
Wie Gloria von Thurn und Taxis im Hintergrund die Strippen zieht
Die Fürstin ist bekannt für ihre Provokationen. Und eine begnadete Netzwerkerin dazu. Versucht sie konservative Katholiken und Europas Rechte zusammenzubringen?
Von Daniel Wirsching und Julius Müller-Meiningen
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Glorias Positionen sind bekannt. Weniger bekannt ist, dass die 59-Jährige eine begnadete Netzwerkerin ist. Versucht sie, (erz-)konservative Katholiken und Europas Rechtspopulisten zusammenzubringen, um gemeinsam Themen auf die politische Agenda zu setzen? Ist sie gar die „Prinzessin von Europas extremer Rechten“, als die sie von einer New Yorker Professorin bezeichnet wurde?
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Wie sie Menschen zusammenbringt – Strippenzieher, Multiplikatoren mit Einfluss jeglicher Art – lässt sich im Herbst 2016 auf St. Emmeram beobachten, wo sie eine illustre Runde versammelt. Unter den Gästen: Peter Gauweiler, CSU-Politiker und Protestant; Henryk M. Broder, Publizist und Jude; Hans Magnus Enzensberger und Martin Mosebach, die Schriftsteller; Prälat Wilhelm Imkamp, der damals Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild im Kreis Günzburg ist und inzwischen seinen Ruhestand in Glorias Schloss verbringt. Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., Georg Ratzinger, ist ebenfalls da. Und Journalisten.
Der Kollege der Zeit wird später schreiben: Hier werde „einer Kirche Auftritt und Publikum verschafft, die anderswo auf dem Rückzug ist: eine Ecclesia triumphans, eine Kirche des Glanzes (und der Gloria)“. Glorias Gästen attestiert er eine geteilte Gewissheit, „gegen den Strom der Gegenwart zu stehen, den man hier gerne Mainstream nennt“.
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Zuletzt geändert am 20.03.2019