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Veröffentlicht am 12­.07.2007

Zuschriften an Wir sind Kirche

zum Schreiben der Glaubenskongregation zur Ökumene

Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Schreiben der Glaubenskongregation zur Ökumene (bitte in wenigen Sätzen) per Email an info@wir-sind-kirche.de . Sie wird dann hier in anonymisierter Form veröffentlicht.


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So jetzt habt ihrs wieder gehört. Es gibt nur eine Kirche, die Katholische. Der Pabst dreht zurück. Die Oekumene ist tot. Wie wollen Sie da als Protest-Bewegung innerhalb der allein seligmachenden Kirche verändern?

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Auch ich bin entsetzt über diese neuerliche Provokation seitens der Römischen Glaubenskongregation und des Papstes. Freundliche Grüße und alle guten Wünsche für Ihre Arbeit.

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Meine Frau und ich haben in den letzten Tagen die ganze Entwicklung mit Entsetzen verfolgt. In diesem Zusammenhang fällt uns immer die Antwort einer Frau, Mutter von sechs Kindern bei einer Radio-Diskussion im Januar 1989(!) im SWF mit Bischof Saier, Franz Böckle und Hanna Laurin ein, die sagte: „Meine Kinder fragen mich immer wieder: „Was wollen und können uns die alten Böcke in Rom sagen, die überhaupt keine Ahnung vom Leben haben?“ Bei dieser Diskussion handelte es sich um moraltheologische Fragen, insbesondere über Sexualfragen.
Und bereits früher schrieb ich einem Kölner Prälaten: „Je höher ein Geistlicher in die kirchliche Hierarchie aufsteigt, desto mehr verliert er die Bodenhaftung, weil er sich nur noch seiner ihm gestellten Aufgabe im Vatikan verschreibt und den Menschen aus dem Blick verliert. Später wundert er sich, dass die Menschen ihn nicht mehr verstehen.“

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So versucht man die so erfreulich in Gang gekommene Ökumene abzuwürgen, zu ersticken und den Graben zwischen den christlichen Kirchen zu vertiefen, anstatt zu versuchen, ihn allmählich verschwinden zu lasen. Es ist ein Jammer, wie unsere kath. Kirchenfürsten sich benehmen und so zunehmend und immer mehr selbst ihre Glaubwürdigkeit vernichten und verspielen.
Bei dem rasanten Wachsen des Islams, auch in unseren christlichen Gebieten ist es doch äußerst naiv, ja man muß es sogar dumm nennen, wenn unter Christen derartige, kindische Eifersüchteleien erzeugt werden. Sollten wir Christen da nicht wie Pech und Schwefel zusammen halten anstatt um fragliche Rangordnungen, wie es in der Tierwelt üblich ist, zu streiten? Es wäre wirklich zum Lachen, wenn es nicht so unendlich traurig wäre. Ist man in Rom denn wirklich von allen guten Geistern verlassen?
LIebe Kirchenfürsten, wann erkennt Ihr endlich weder Eure wirkliche Verantwortung für den Nachlass Christi anstatt unsinnige Eifersüchteleien zu präsentieren??????????

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wir kommen dem Taktschlag unseres Pontifex Maximus kaum noch hinterher. Mit alten Kamellen ist das natürlich leicht. Gott sei Dank ist er jetzt erstmal im Urlaub. Mal sehen, was dann im Herbst drankommt.

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Herzlichen Dank für diese klare Antwort in Ihrer Stellungnahme auf die schlechten Nachrichten aus dem Vatikan.

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Vor ein paar Monaten hatte ich versucht, in unserem Ort eine ökumenische Aktion zu organisierten. Das scheiterte schon am Widerstand des ev. Pfarrers, der (wie inzwischen viele ev. Gemeindemitglieder) sein Desinteresse nicht verbarg - er meinte nur: "Was soll das? Die Katholiken erkennen uns nicht als Kirche an" Wenn Sie das nicht glauben wollen, lesen Sie mal 'Dominus Iesus'. Wenn wir hier was mit den Katholiken machen, wird der Kollege doch gleich von oben zurückgepfiffen. Ich habe keine Lust mehr!"
Ich hatte versucht, den Pfarrer (und viele andere ev. Mitchristen) davon zu überzeugen, dass "Dominus Iesus" überholt ist und überdies vielleicht die Meinung Roms, nicht aber die der ganzen römisch-katholischen Kirche (RKK) ist. Tja - nach dem neuen päpstlichen Wort stehe ich nun ziemlich doof dar, als jemand, der sich mal wieder Illusionen gemacht hat. Was soll ich dem ev. Pfarrer jetzt sagen?
Wenn nun selbst ein so besonnener und relativ RKK-freundlicher Bischof wie Huber böse wird, dürften bei uns alle Alarmglocken läuten! Erst Wiedereinführung ser Tridentinischen. Messe, jetzt ein neuer Streich gegen die anderen Kirchen - ich verstehe die in Rom langsam auch nicht mehr und fange an, eher die zu verstehen, die bei der Wahl Ratzingers resignierten, teilweise sogar die Kirche verließen. Ich habe nur die Erklärung, dass Ratzinger - wie viele in seinem Alter - einfach zu alt und unbeweglich geworden ist, um die Zeichen der Zeit zu erkennen. Als Christen haben wir nur GEMEINSAM eine Zukunft!
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Eine halbe Wahrheit wird nicht zur ganzen, auch wenn man sie wiederholt.
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Ich gratuliere der KirchenVolksBewegung zu ihrer jüngsten Stellungnahme "Die große Gefahr, den Balken im eigenen Auge zu übersehen". Ich verfolge mit wachem Auge die Aktionen Ihrer Bewegung. Es erinnert mich lebhaft an die Bestrebungen in den früheren kommunistischen Staaten sich vom Joch der Diktatur zu befreien. (DDR - Wir sind das Volk) Erst kürzlich habe ich erfahren, dass in Brasilien tag- täglich eine große Zahl von Übertritten von der katholischen Kirche zu einer protestantischen Freikirche erfolgen. Unterschied zu Ihrer Volksbewegung: Die Leute sind konsequent und haben eingesehen, dass gegen diesen Pabst und Klerus, keine andere Möglichkeit als der Austritt aus der Kirche besteht. Als Protestant habe ich große Achtung vor Ihrem Engagement gegen den Diktator in Rom und seine Kurie, leider sehe ich nach den jüngsten Äußerungen dieses Papstes keinen Fortschritt sondern einen bedauerlichen Rückschritt. Rom will und kann die Zeichen der Zeit nicht sehen. Erst wenn auch in Deutschland die Kirchenaustritte sich mehren und sich immer mehr Katholiken ihrer Bewegung anschließen, kann vielleicht etwas erreicht werden. Nur ist die Gefahr dann sehr groß, dass das ganze Gebäude katholische Kirche zusammenfällt.

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Leider ist die neueste Erklärung zu Dominus Jesus noch viel "schlimmer" in der Auswirkung. Was ist los in Rom? Kardinal Lehmann sucht es etwas abzumildern. Aber wie soll das gehen: "Offen sein"?

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Ich bitte Sie, einmal nach Kalkutta zu reísen und aus der Perspektive der Elenden das Wort Gottes und die Frage der Ökumene zu bewerten.... Ich schätze Ihr Bemühen, Christus in der Welt lebendig werden zu lassen und IHN aus der Erstarrung heraus zu holen sehr. Ich bin selbst in einem ökumenischen Gebetskreis und erfahre als katholische Frau die Vorurteile der evangelischen Freikirchler und erlebe mich selbst als suchende und erkennende, dass ich unbegründete Vorurteile hatte und habe.
Aber.... es ist nach meinem Gefühl wirklich vollkommen richtig, zu sagen, dass die katholische Basiskultur.... Maria als eine extrem wichtige Frau in der Geschichte der Menschheit... die Eucharistie eben nicht als Erinnerung, sondern als reale Existenz Jesu wirklich Werte sind, die die katholischen Herren in ROM gar nicht das Recht hätten, sie zu veräußern. Ich bin eigentlich erstaunt.... dass sie.... obschon sie nur Männer und doch recht selbstgerecht sind.... diese Werte.... die doch über sie selbst als angebliche Heilsverkünder hinausweisen doch immer noch weiter verteidigen können.
Wie schon gesagt, jede erdenkliche Macke eines Priesters, Bischofs und Papstes bin ich bereit zu erkennen und auch mich davon zu distanzieren. ABER..... ich leide Qualen unter den evangelischen Freikirchen, die von Anbetung sprechen die so dringend nötig ist, sie sich aber weigern auch nur über den Tellerrand zu sehen was die katholische Kirche da in der Monstranz hat...
Es ist eine Unglaublichkeit... in aufgeklärten Zeitaltern zu sehen, mit welch MITTELALTERLICHEN Ängsten die Protestanten auf die Katholiken der heutigen Zeit zugehen.
Hat Jesus schon irgendjemand in der Heiligen Kommunion gebissen oder sonst irgendwie geschädigt? Nein ? Also was soll denn da der Zirkus der Protestanten, SEINE reale Anwesenheit in der Eucharistie anzuerkennen ? Wieso soll ich mich auf ein Erinnerungsmahl begrenzen, nur weil meine beleidigten Glaubensgeschwister stur an mittelalterlichen Ängsten vor der katholischen Kultur zurückweichen. Man muss suchen gehen... wirklich den Balken im eigenen Auge suchen.... wenn man die Einheit der Christen will.
Wir Katholiken sollten und endlich auf den Popo setzen und uns selbst anhalten, die Bibel in die Hand zu nehmen und zu lesen, was da steht, statt uns alles von den Pfarrern servieren zu lassen um dann so zu tun, als würde es genügen, den Pfarrer und den Papst anzuhimmeln. Nein; Gott hat auch den Katholiken den Verstand gegeben... wir müssen lernen den Kopf zu neigen um in die Bibel hinein zu sehen.... egal, ob man die Texte dann auch noch falsch auslegen kann. Es ist ein Buch.... weder um es einfach rumliegen zu lassen, noch um es zu verehren wie ein Idol, das mit dem eigenen Alltag nichts zu tun hätte.
Sie könnten als "Wir sind Kirche" unendlich viel helfen zu vermitteln.... aber bitte tun Sie es wirklich gerecht und ehrlich und historisch verantwortlich und nicht auf einer minimalistischen Basis um die es Ihnen selbst später einmal leid tun kann. Aus der Perspektive der Weltkirche macht es sehr wohl Sinn, dass es ein einziges Petrusamt in der Welt gibt und kein unsinniges Auseinandertriften unseres Glaubens.
Warum? Weil Nichtchristen uns suchen und versuchen zu erkennen, wen sie ansprechen sollen. Eine Gruppe alter indischer Pilgerinnen hatte mich an einem Tempel angesprochen um zu erfahren in welcher der 4 verschiedenen christlichen Kirchen sie denn den wirklich einzigsten Gott suchen sollten..... Sie waren dort schon überall und alle christlichen Denominationen hatten ihnen gesagt.... nur bei ihnen gäbe es den wahren Glauben an Jesus.
Sagen Sie selbst... ist das nicht ein SCHLAG ins Gesicht Gottes, der seinen eigenen Sohn geopfert hat, damit die Welt von Dämonen und Teufeln erlöst werden könne. Jede Art von Kirchenspaltung hält Millionen Menschen davon ab, zu Jesus zu finden. Halten wir die anderen nicht für blöde und unsensibel. Auch sie prüfen sehr genau, bevor sie eine Religion wechseln. Es sind, wie gesagt Millionen und Milliarden, die auf JESUS warten und warten und warten.....
Und wir alberne Deutsche.... von denen aus eigentlich der erste Weltkrieg der Spaltung des Christentums ausgegangen ist, wir hätten die ausdrücklich besondere Aufgabe hier genau an der Heilung beizutragen, statt auf einer minimalitischen Ebene gegen Rom zu schlagen.... und das noch mit biblischen Worten.
Ich begreife Ihre Wut gegen dies und jenes.... aber Bitte Bitte Bitte lernen auch Sie genau zu erkennen aus welcher Ecke und ehrlichen Motivation Sie kämpfen.... Es kommt wirklich auch auf Sie an.... deshalb mache ich mir die Mühe zu schreiben.
Starten wir durch zur Einheit....Ich kann nur wieder sagen, dass was mich trägt ist nicht der relativistische und faule katholische Pfarrer
Ich bete, dass Sie und Ihre Freunde einfach den Mut bekommen, dort in die Homepage und in die Bücher zu lesen. Ich glaube, ´Sie könnten wirklich begeistert und sehr zufrieden werden zu lesen und genau zu sehen, wo Sie Jesus schon dienen und wo Sie vielleicht gerne noch etwas lernen können um IHM noch kostbarer zu werden....
PS Denken Sie nicht, ich hielte mich für über den Dingen stehend. Ich kämpfe auch täglich um meinen Glauben und gerade Berlin ist verführerisch für alle möglichen Selbstzweifel und Glaubenszweifel. Drum brauchen wir Verständnis füreinander, Geduld aber doch auch Klarheit und Wahrheit in Jesus. Wir könnten Berge versetzen....

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Nach erneuter Überlegung habe ich mich entschlossen -------immer noch nicht aus der öffentlich-rechtlichen Körperschaft katholische Kirche im Bistum X auszutreten, weil man den Vorgestrigen nicht die Kirche allein überlassen darf, aber: Da der oberste Amtsträger der römisch-katholischen Teilkirche der einen allgemeinen Kirche Christi die übrigen Kirchen jetzt als "kirchliche Gemeinschaften" bezeichnet, werde ich mich von jetzt an nicht mehr als "Mitglied der römisch-katholischen Kirche" bezeichnen, sondern um der Wahrheit und Gerechtigkeit willen als "Mitglied der römisch-katholischen kirchlichen Gemeinschaft".

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Liebe MitkatholikInnen und kirchliche GemeinschaftlerInnen oder so ähnlich, nun denn, da hat sich die Glaubenskongregation wohl selber ad adsurdum geführt und den Beweis geliefert, dass es überhaupt keine "Kirche" gibt.
Katholisch-ekklesiologisch dürfte hoffentlich längst bekannt sein, daß die römisch-katholische kirchliche Gemeinschaft auch für sich selbst so etwas wie die apostolische Sukzession in dem von Amtsrom beanspruchten im engen und strengen Kriterium einer petrininischen Amtsträgerfolge nicht nachweisen kann und somit auch nicht beanspruchen darf! Vielleicht führt uns diese Erkenntnis irgendwann doch einmal zu Wahren Gemeinde des Herrn...
Viel Spaß bei der entsprechenden Lektüre: Hans Küng, Das Christentum. Die religiöse Situation der Zeit (Piper)

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Ich konnte erfreut feststellen, dass bei den Verlautbarungen aus Rom in den letzten Tagen das Bundesteam von Wir-sind-Kirche sehr schnell reagiert hat und einen Kommentar ins Internet gestellt hat. Wir haben hier die „XXX Landeszeitung“ abonniert, eine Teilausgabe der XXX Rundschau. An entscheidender Stelle wird auch immer Wir-sind-Kirche zitiert. Teilweise ist dieser Teil länger als die Stellungnahmen von Herrn Kardinal Lehmann. Herzlichen Glückwunsch!

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Nach meinem Eindruck handelt es sich vielleicht um falsche Alternativen: Alleinvertretungsanspruch ja oder nein?
Der Glaubenskongregation geht es mit einem gewissen Recht darum, um keinen Preis den Eindruck zu erwecken, der Glaube könne relativiert werden, so dass wir eventuell sagen müssten, wir wüssten nicht genau, ob wir in der katholischen Kirche wirklich den verlässlichen Glauben haben.
Nach meinem Eindruck behaupten wir in der römisch-katholischen Kirche durchaus mit Recht, dass die katholische Kirche, von der im Glaubensbekenntnis die Rede ist, bei uns "voll da" ist. Und in diesem Sinn sagen wir, dass wir wirklich den vollen christlichen Glauben vertreten; und dies lassen wir uns auch nicht streitig machen. Es besteht also kein Anlass, diesen Anspruch der römisch-katholischen Kirche zu relativieren.
Etwas anderes ist, dass die Glaubenskongregation selbst den Konzilstext vielleicht mit zu wenig Sorgfalt gelesen hat. Denn nicht außerhalb der Kirche des Glaubensbekenntnisses finden sich "kirchliche" Elemente auch anderswo (dies zu sagen, würde die Einheit dieser Kirche bestreiten), sondern nur außerhalb der partikulären "römisch -katholischen Kirche". Und die Rede von dem "subsistit in" ist nicht auf die "römisch-katholische Kirche" eingeschränkt und hat sie auch nicht zum Subjekt, sondern das Subjekt von "subsisitit in" ist die katholische Kirche des Glaubensbekenntnisses. Der Text gibt es nicht her, dass die Kirche des Glaubensbekenntnisses "nur" in der römisch- katholischen Kirche subsistiere, sondern besagt nur, dass er tatsächlich in ihr subsistiert.
Ich finde es eher ein bisschen schade, der Glaubenskongregation eine Unterscheidung zwischen "guten" und "bösen" anderen Kirchen zuzuschreiben. So etwas ist eine unnötige polemische Verschärfung.
Vielleicht wäre es zielführender gewesen, die Glaubenskongregation darauf hinzuweisen, dass es nach unseren eigenen Konzilstexten gar nicht möglich ist, dass eine Kirche zwar den Glauben an Christus bewahrt, aber das Amt verliert (Lumen gentium 27,2: indefectibiliter), und dass auch die Gesamtheit der Glaubenden (zu denen, wenn sie vom Konzil als Glaubende anerkannt werden, ja auch die evangelischen Christen gehören müssen) im Glauben nicht irren kann.
Wäre es nicht besser, Antworttexte weniger polemisch zu formulieren und mehr tatsächlich auf die Argumente der Glaubenskongregation einzugehen und zu ihnen Gegenfragen zu stellen?


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Mit Dank und Anerkennung lese ich Ihre Beiträge, heute auch Ihre Mitteilung über die bedauerliche Vatikansäußerung im Blick auf die Wertung anderer christlichen Kirchen.
So sehr Sie sich für eine wahrhaftige Ökumene und eine Gleichwertigkeit der Kirchen einsetzen, werden Sie immer wieder die Enttäuschung hinnehmen müssen, die uns sowohl die Geschichte der Vergangenheit, wie auch die der Gegenwart liefert und erweist: Dort, wo Macht und Geld im Spiel sind, ist es vergeblich solche Veränderungen anzustreben, die Sie in ehrenvoller Weise auf Ihre Fahne geschrieben haben.
Hinzu kommt, dass die „großen“ Kirchen, zumindest hier, im Deutschland, seit geraumer Zeit ums Überleben als Institution kämpfen- auch verständlich, denn wie viele Tausende Einzelexistenzen und Familienschicksale hängen davon ab, ob Arbeitgeberin Kirche ihren Beamten und Angestellten Gehalt und Rente zahlen kann. Auf der andern Seite erwartet die ernst genommene Nachfolge Jesu Christi einen bedingungslosen Verzicht auf all das, was unser Gesellschaftssystem mit dem aktuellen Raubkapitalismus anstrebt und praktiziert und gutheißt.

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Ich schäme mich für die Äußerungen dieses Papstes vor meinen evangelischen "Nichtkirchlern" -

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"Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders und übersiehst den Balken in deinem eigenen Auge?... Ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge - dann magst du zusehen, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge entfernst!" (Mt 7,3.5)
Mit diesen Bibelversen ist das anmaßende Verhalten der römisch-katholischen Kirchenleitung zutreffend beschrieben. Denn die Glaubenskongregation spricht in Übereinstimmung mit dem Papst den aus der Reformation hervorgegangenen "Gemeinschaften" den Titel "Kirche" ab, - ausschließlich der römisch-katholischen Kirche kommt nach Auffassung der Glaubenskongregation und des Papstes der Titel: "einzige Kirche Christi" uneingeschränkt zu. In ihrer Selbstherrlichkeit und Anmaßung übersieht die Kirchenleitung dabei jedoch völlig, welche ungeheuren Defizite die römisch-katholische Kirche in ihrer Struktur und Verfassung hat, nämlich an erster Stelle: Ausschluss der Frauen von allen Weiheämtern - und das im Namen Jesu und Gottes! Darüber hinaus die Nichtbeteiligung der Laien an innerkirchlichen Entscheidungsprozessen. Die verantwortlichen Amtsträger der katholischen Kirche sprechen den Frauen - der Hälfte aller Kirchenglieder! - die volle Kirchenmitgliedschaft ab und entwerten ihre Taufe - ähnlich behandeln sie die Laien.

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War die Wahl von Herrn Ratzinger nicht vielleicht doch ein großer und verhängnisvoller Felgriff und Irrtum nicht nur für unsere kath. Kirche sondern für das Christentum allgemein? Nachdem er nun zweimal, bei Auslandsbesuchen ganz erheblich ins Fettnäpfchen getreten hat kommt jetzt die Krone des Ganzen, indem er versucht, anderen Christlichen Kirchen und Gemeinschaften den Status "christliche Kirche" abzusprechen versucht. Ist er denn wirklich von allen guten Geistern erlassen? Die so erfreulich in Gang gekommene Ökumene scheint ihm jetzt ein Dorn im Auge zu sein. Das zarte Pflänzchen Ökumene soll offenbar wieder zertreten und die allmählich zuwachsenden Gräben, zwischen den christlichen Kirchen wieder neu vertieft und verbreitert werden.
Es dürfte sehr schwer fallen, hinter diesem Ansinnen auch nur noch im Geringsten ein Wirken des heiligen Geistes und den Willen von Jesus zu erkennen. Sicherlich ist nicht zu übersehen, dass machtpolitische Interessen und Selbstherrlichkeit hier nicht in geringem Maße mit spielen dürften. Ob so nicht vielleicht sogar Teufelswerk dahinter vermutet werden könnte?

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Vielen Dank für Ihre ausgezeichnete Presseinformation! Es wäre zu wünschen, dass nun so manche Papstenthusiasten endlich aufwachen, in Amerika hats ja lang genug gedauert, bis die Bushfreunde begriffen haben, wen sie da gewählt haben. Mit den besten Wünschen für weiteren Mut und Ausdauer,

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Die Pressemitteilung der Initiative "Wir sind Kirche" zum Schreiben der Glaubenskongregation "Antworten auf einige Fragen ...." scheint mir doch so treffend, dass ich diese an alle ebenfalls in der Ökumene Engagierten bzw. Interessierten weiterleiten möchte. Ich frage mich selbst, ob und warum diese "Antworten..." gerade in diesen Tagen veröffentlicht worden sind und ob der negative Einfluss von Opus Dei tatsächlich hier auch am Werke ist??
Für mich bedeutet dieser Text eigentlich eher den Anstoß, den bisher eingeschlagenen Weg der Ökumene (Versöhnte Verschiedenheit) unbeirrt und verstärkt in Wort und Tat weiter zu gehen.
Ich hoffe und wünsche dies Ihnen, die Sie diesen Text lesen, ebenso. Mit herzlichen und ökumenischen Grüßen

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Offener Brief
An den Vorsitzenden der
Deutschen Bischofskonferenz
Herrn Kardinal Karl Lehmann
Dortmund, den 18. Juli 2007

Sehr geehrter Herr Kardinal Lehmann,
mit großem Befremden haben wir die „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“ der Kongregation für die Glaubenslehre, veröffentlicht mit Datum vom 29.06.2007 und ausdrücklich gutgeheißen von Papst Benedikt XVI., zur Kenntnis genommen. Wir sind Katholiken, die aktiv in ihren Gemeinden mitarbeiten, großenteils schon seit Jahren oder Jahrzehnten, auch in Leitungsgremien. Für uns ist der Wunsch unseres Herrn Jesus Christus aus dem hohepriesterlichen Gebet (Jo 17:21) „Alle sollen eins sein“ ein wesentliches Anliegen der Gemeindearbeit, das Gott sei Dank vor Ort vielfältige Erfolge zeigt. Wir erwarten von den Kirchenleitungen Unterstützung in dieser zentralen Aufgabe, die entscheidend dazu beitragen kann, dem unübersehbaren Glaubwürdigkeitsverlust der Kirchen entgegenzuwirken. Leider mussten wir gerade in letzter Zeit erleben, dass die katholische Kirchenleitung der Oekumene Steine in den Weg gelegt hat.

Für uns sind alle christlichen Glaubensgemeinschaften – zumindest diejenigen, die sich nicht selbst abkapseln wollen – vollgültige Kirchen, und wir wissen, dass die weitaus meisten Katholiken dies genauso sehen. Wir distanzieren uns deshalb ausdrücklich von der o.g. Erklärung des Vatikans. Wir möchten uns bei allen Christen anderer Konfessionen dafür entschuldigen, dass unsere Kirchenleitung unnötigerweise die Aussage, nur der katholischen Kirche komme der Titel „Kirche“ im eigentlichen Sinne zu, in provokanter Weise erneut betont hat.

Wir glauben fest an die „eine heilige, katholische und apostolische Kirche“ aus dem Glaubensbekenntnis als Gemeinschaft aller Christen. Deshalb erfüllt es uns mit großer Trauer, dass der Vatikan durch das Festhalten an einem mittelalterlichen Amtsverständnis des Klerus, das sich objektiv nicht auf Jesus berufen kann, konkrete Gespräche über die Einheit der Christen blockiert und sich damit selbst aus der einen Kirche Jesu Christi ausschließt.

Eigentlich hätte die katholische Kirche allen Grund, die „Apostolische Sukzession“, die Weitergabe des Bischofsamtes zurückgehend auf die Apostel, lieber zu verschweigen, wenn man bedenkt, auf welche dem Christentum Hohn sprechende Weise in früheren Jahrhunderten viele Bischöfe zu ihrem Amt gekommen sind. In der Geschichte der Kirche waren für alle Kirchenspaltungen weltliche Machtinteressen der Hintergrund, die offiziell genannten theologischen Differenzen – für uns heute meist nicht mehr nachvollziehbar – waren ausgearbeitet worden, um sich bewusst abzugrenzen. In der dunkelsten Zeit der Kirchengeschichte hatte sich die katholische Kirche so weit vom Christentum entfernt, dass sie nicht mehr willens und in der Lage war, die dringenden von Luther geforderten Reformen durchzuführen. Die katastrophalen Folgen der Kirchenspaltung während der Reformation trafen dann insbesondere Mitteleuropa, und wir leiden heute noch daran. Es war eine der großen Leistungen von Papst Johannes Paul II., für die Verbrechen der Kirche während der Kreuzzüge und der Zwangsmissionierung von Lateinamerika um Verzeihung zu bitten. Wann findet sein Nachfolger endlich den Mut, das Gleiche auch für die schuldhafte Verstrickung der Kirche in die Kirchenspaltungen zu tun?

Herr Kardinal Lehmann, wir kennen Sie als klugen und mutigen Sachwalter der Sache Jesu Christi in der katholischen Kirche Deutschlands. Wir hoffen auf Sie, dass gerade aus dem Ursprungsland der Reformation entscheidende Impulse zur Einheit der Kirche kommen werden. Wir müssen um die Einheit der Christen beten, aber wir müssen auch an die Erhörung unseres Gebetes glauben: die Verwirklichung der Einheit der Kirche durch die Kirchenleitungen. Wenn nicht alle Kirchenleitungen dabei mitwirken und auch bereit sind, Jahrhunderte alte Traditionen in Frage stellen und an der Botschaft Jesu Christi messen zu lassen, hätte selbst Gott keine Chance, unser Gebet zu erhören.

Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr.-Ing. Jakob Jörissen und 39 aktive Gemeindemitglieder
joerissen@bci.uni-dortmund.de

Kopie an den Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre William Kardinal Levada, an Erzbischof Hans Josef Becker, an den Ratsvorsitzenden der EKD Bischof Dr. Wolfgang Huber, an die evangelische Gemeinde in unserem Ortsteil und an die örtliche Presse

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Predigt des evangelischen Pfarrers Christoph Weyer, Magdalenkirche Saarbrücken vom 22. Juli 2007 (leicht gekürzt und mit Zwischenüberschriften) Liebe Schwestern und Brüder!
Aus aktuellem Anlass weiche ich von dem für den heutigen Sonntag vorgeschlagenen Texten und Themen ab. Der aktuelle Anlass ist das Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre des Vatikan unter dem Titel "Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche". Dieses Schreiben wurde am 29. Juni 2007 veröffentlicht. Dem Schreiben ist der Zusatz hinzugefügt, dass Papst Benedikt XVI. die in dem Schreiben aufgeführten Antworten selbst gegeben und deren Veröffentlichung angeordnet habe. Es handelt sich also um ein offizielles Lehrschreiben des Vatikan, dessen Inhalt für alle römisch-katholischen Christen bindend ist.

Klartext gegen Arroganz

Abgesehen davon, dass ein solches Lehrschreiben an Arroganz nicht mehr zu überbieten ist und jede christliche Demut vermissen lässt, ist diese Lehrmeinung der römisch-katholischen Kirche biblisch nicht begründet, historisch falsch und theologisch fragwürdig. Das soll an dieser Stelle deutlich ausgesprochen werden. Lange genug wurde mit Rücksicht auf die Ökumene höflich drum herum geredet. Nachdem der Vatikan seine Lehrmeinung zum Wesen der Kirche nun bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit höchstamtlich veröffentlicht, muss aber auch auf evangelischer Seite Klartext geredet werden.

Erster Einwand: Ohne saubere biblische Begründung

Also erstens: Die Lehre, dass die einzige und wahre Kirche Jesu Christi nur in der römisch-katholischen Kirche wieder zu finden ist, ist biblisch nicht zu begründen.

Der Vatikan bezieht sich zur Begründung der Autorität des Papstes und damit des Alleinstellungsmerkmals der römisch-katholischen Kirche auf den Bibeltext bei Matthäus 16. Die Worte Jesu Christi an Petrus begründen jedoch kein Amt in der Kirche, geschweige denn eine kirchliche Struktur oder Hierarchie.
Die Worte Jesu Christi an Petrus sind eine Reaktion auf das eindeutige Christusbekenntnis, das Petrus zuvor abgelegt hat. Christus verheißt Petrus auf dieses Bekenntnis hin, dass dieser eine wesentliche Stütze der Gemeinde sein soll, die sich nach der Auferstehung Christi bilden wird. Nicht ein Amt wird hier begründet, sondern Christus macht deutlich, dass der Fels, auf dem der christliche Glaube und die christliche Gemeinschaft fundiert sein müssen, das Christusbekenntnis von Menschen ist. Wenig später überträgt Christus dem Petrus das sog. Schlüsselamt: Das ist das Amt der Sündenvergebung, mit dem Menschen der Himmel auf-, bzw.zugeschlossen wird.

Zwei Kapitel weiter wird aber genau dieses Schlüsselamt allen Jüngern übertragen: "Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein." (Mt 18,18) Christus macht dadurch deutlich: Das Schlüsselamt, also die Kraft der Sündenvergebung, die den Weg zum Himmel aufschließt, sie ist nicht an einzelne, besonders autorisierte Personen gebunden. Allen Christinnen und Christen ist dieses Amt übertragen.

Allein der Anspruch der römisch-katholischen Kirche, sich auf Petrus berufen zu können, macht sie also nicht zur einzigen und wahren Kirche Jesu Christi. Außerdem beruft sich die römisch-katholische Kirche in der heute existierenden Verfassung zu Unrecht auf Petrus. Biblisch ist also der Alleinvertretungsanspruch des Vatikan nicht zu begründen.

Zweitens: Historisch falsch

Zweitens: Die Lehre, dass die einzige und wahre Kirche Jesu Christi nur in der römisch-katholischen Kirche wieder zu finden ist, ist historisch falsch:

Christus hat keine strukturell geordnete, geschweige denn hierarchisch verfasste Kirche gegründet. Christus hat nach Pfingsten zunächst einmal einen ziemlich ungeordneten Haufen hinterlassen. Einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn und die sichtbar wirksame Gabe des Heiligen Geistes vereinten diesen ungeordneten Haufen zu einer Mitte. Petrus war wohl das Haupt der jerusalemer Gruppe, der Urgemeinde also. Das aber keineswegs unangefochten, wie wir wenig später in der Auseinandersetzung mit Paulus erleben. Die Spur des Petrus verliert sich dann im Nebel der Geschichte. Wahrscheinlich ist Petrus in Rom gestorben und wahrscheinlich ist er auch dort begraben worden, wo heute der Petersdom steht. Das ist aber auch die einzige direkte Verbindung zwischen Petrus und der Papstkirche.

In der christlichen Gemeinde in Rom entstehen erste erkennbare Strukturen, eine Hierarchie der Ämter entwickelt sich nach und nach. Der Herrschaftsanspruch Roms in der jungen Christenheit wird unterstrichen durch die Festsetzung des Ostertermins um 115 n. Chr. Und durch die erste Festlegung eines biblischen Kanons um 180. Beides hat sich letztendlich durchgesetzt. Bischof Kalixt I. von Rom - er lebte 217-221 n. Chr., also fast 200 Jahre nach Christus! - gilt als Begründer der Papstidee. Aber erst der römische Bischof Leo der Große - er regierte 440-461 n. Chr. - kann als der erste Papst bezeichnet werden. Und erst Ende des 5. Jahrhunderts gab es das Patriarchat des Papstes und den Kirchenstaat.

Dieser Schnelldurchgang durch die frühe Kirchengeschichte macht deutlich: Das Papsttum ist das Ergebnis geschichtlicher Prozesse und keineswegs eine von Christus eingesetzte Institution. Genauso ist auch die Gestalt und die Struktur der römischen Kirche das Ergebnis geschichtlicher Prozesse. Die römisch-katholische Kirche ist nicht vom Himmel gefallen, sondern sie hat sich im Laufe der Geschichte entwickelt.

Es ist sicherlich richtig, dass in der römisch-katholischen Kirche immer wieder die einzige und wahre Kirche Jesu Christi zu erkennen war und ist. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man das ausgerechnet am Papsttum erkennen kann. Denn dann wäre z.B. über die völlige Perversion des Papstamtes im 14. und 15. jahrhundert zu reden, als die Päpste vor allem an einem lustvollen Leben interessiert waren und es zwischendurch sogar gleichzeitig drei Päpste gab, die sich gegenseitig aus der Kirche ausschlossen. Wenn in dieser Zeit in der römisch-katholischen Kirche die einzige und wahre Kirche Jesu Christi zu finden gewesen wäre, dann wäre die Reformation Martin Luthers sicherlich nicht so dringend notwendig und so enorm erfolgreich gewesen.

Die Behauptung, die römisch-katholische Kirche sei die einzige und wahre Kirche Jesu Christi ist also auch historisch falsch. Die römisch-katholische Kirche ist eine mögliche Sozialgestalt der Kirche, die sich unter den gegebenen geschichtlichen Bedingungen so und nicht anders entwickelt hat.

Dritter Einwand: einfach fragwürdig

Und damit komme ist zu drittens: Die Lehre, dass die einzige und wahre Kirche Jesu Christus nur in der römisch-katholischen Kirche wieder zu finden ist, ist auch theologisch fragwürdig.

Im Glaubensbekenntnis bekennen wir Evangelischen die heilige, christliche Kirche. Katholiken bekennen an dieser Stelle die heilige, katholische Kirche. Ein Blick in die griechische Urfassung des apostolischen Glaubensbekenntnisses hilft uns verstehen, worum es geht: Im griechischen Urtext steht hier das Wort "katholikä". Oh, hat die katholische Kirche doch Recht? Nein, denn das Wort "katholikä" bedeutet so viel wie: allgemein, allumfassend. Das Glaubensbekenntnis bekennt also keineswegs die römisch-katholische Kirche, sondern die allgemeine, weltweite, allumfassende Kirche. Deshalb missbraucht und verdreht der Vatikan das christliche Glaubensbekenntnis durch seine Auslegung zum Wesen der Kirche.

Dann gibt es ja noch das Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel, das evangelische und katholische Christen sogar im gleichen Wortlaut sprechen. Da heißt es: "Wir glauben ... die eine, heilige, christliche und apostolische Kirche." Kein Wort von katholisch. Da steht allerdings das Wort "apostolisch". Dieses Wort aber meint, dass die Kirche auf der Lehre der Apostel fußt, so wie wir diese Lehre im Neuen Testament überliefert bekommen haben. Also auf hierauf kann sich der Vatikan in seiner Ausschließlichkeit nicht berufen - denn wer wollte gerade der Evangelischen Kirche absprechen, dass sie sich auf die Lehre der Apostel beruft?

Wie wir es auch drehen und wenden, es bleibt dabei: Der Vatikan verengt das Verständnis vom Wesen der Kirche auf das Amt des Papstes. Alles, was diesem Amt zu- und vor allem diesem Amt untergeordnet ist, ist einzige und wahre Kirche Jesu Christi zu nennen. Das ist aus theologischer Sicht ein sehr fragwürdiges und letztlich ja völlig inhaltsleeres Verständnis vom Wesen der Kirche. Das evangelische Verständnis vom Wesen der Kirche ist wesentlich gefüllter und aus meiner Sicht auch wesentlich logischer. Das Augsburger Bekenntnis von 1530 sagt im 7. Artikel, dass sie einzige und wahre Kirche Jesu Christi da ist, wo das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Alle Ämter in der Evangelischen Kirche sind diesen Grundpfeilern der Kirche zugeordnet und müssen sich daran messen.

Hier irrt der Papst!?

Und jetzt urteilen Sie selbst, welches Verständnis von Kirche angemessener ist. Mein Fazit ist dieses: Der Papst irrt in seiner Lehre vom Wesen der Kirche. Diese Lehre ist biblisch nicht begründet, historisch falsch und theologisch fragwürdig.

Die einzige und wahre Kirche Jesu Christi gibt es in ihrer Reinkultur überhaupt nicht. Es ist vermessen zu behaupten, dass die einzige und wahre Kirche Jesu Christi sich in einer Sozialisationsform von Kirche auf dieser Welt verwirklicht hat.

Zusammenfassung: Die wahre Kirche Jesu Christi

Nein, die einzige und wahre Kirche Jesu Christi verwirklicht sich in mehreren verschiedenen Sozialisationsformen von Kirche: In der orthodoxen Kirche, in den evangelischen Freikirche, in Evangelischen Kirche und selbstverständlich auch in der römisch-katholischen Kirche. Aber in keiner von diesen ausschließlich.

Die Lehre der römische Kirche, nur in ihr manifestiere sich die einzige und wahre Kirche Jesu Christi, ist anmaßen und hoffärtig. Genauso anmaßend und unangemessen ist es, dass der Vatikan uns Evangelischen das Recht, uns Kirche Jesu Christi zu nennen, absprechen will.

Ökumenische Kirchentage, ja selbst ökumenische Gottesdienste sind unter solchen Bedingungen sinnlos und absurd.

Das weitgehende Schweigen des deutschen Katholizismus - auch hier vor Ort - ist in diesem Zusammenhang ausgesprochen enttäuschend. Und es wird zu überlegen, was für Konsequenzen für die Ökumene auch vor Ort zu ziehen sind.

Allerdings bleibt festzuhalten: Nur gemeinsam haben wir die Chance, die einzige und wahre Kirche Jesu Christi zu werden. Das ist der Auftrag der Ökumene. Wenn der Vatikan nun die Ökumene mit Füßen tritt, dann tritt er den Willen Jesu Christi mit Füßen. Christus hatte gebetet, "dass sie alle eins seien." Wir Evangelischen lassen uns davon nicht abbringen, dafür zu beten und alles in unserer Kraft Stehende zu tun. Und wir laden die römisch-katholische Kirche ein, auf den Boden der Bibel und in den Schoß der Ökumene zurückzukehren.

Und der Frieden Gottes, der höher ist, als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

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Basis-Christen als Garanten für das Fortwirken des ökumenischen Geistes

Im 1964 veröffentlichten Konzilsdokument Lumen Gentium (LG) 8,2 heißt es : „Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen. … Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, ist verwirklicht („subsistit in“) in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Diese Aussage ist im Konzil an die Stelle der in einem früheren Entwurf vorgesehenen Formulierung getreten, die katholische Kirche des Glaubensbekenntnisses sei (!) die katholische Kirche. Bis zum 2. Vatikanum hatte es nämlich geheißen, die Kirche Jesu Christ „ist“ die römisch-katholische Kirche. Man musste das einschlägige lateinische Verb „est“ so übersetzen : „ist nur“ die katholische Kirche.

Kardinal Ratzinger erklärte in einem Interview für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. September 2000 das „subsistet in“ dahingehend, dass zwar das Sein der Kirche umfassender sei als die römisch-katholische Kirche, aber sie habe erst in ihr „in einzigartiger Weise den Charakter eines eigenen Subjektes.“ Ist es eine exegetische Spitzfindigkeit, Ratzinger so zu interpretieren, als wollte er sagen, dass die katholische Kirche des Glaubensbekenntnisses allein in der römisch-katholischen Kirche subsistiere? Von einer solchen alleinigen Subsistenz ist in der Konzilsaussage jedoch nicht die Rede. Diese ist positiv formuliert und besagt, dass in der römisch-katholischen Kirche die eine Kirche Christi voll gegenwärtig ist. Es wird weder ausgeschlossen noch behauptet, dass die Kirche vielleicht auch in anderen christlichen Glaubensgemeinschaften ebenfalls ganz gegenwärtig ist. Diese Frage bleibt offen bzw. unbeantwortet.

Ein ausschließende Deutung, wonach die Kirche Christi allein in der römisch-katholischen Kirche ein konkretes Subjekt sei, erscheint folglich mit dem Wortlaut von LG 8,2 unvereinbar zu sein ; denn das „subsistet in“ lässt nach LG in der freien Übersetzung nur folgende Sinndeutung zu : Die wahre Kirche lebt in der römisch-katholischen Kirche, aber (vielleicht) nicht nur dort.

Unter ökumenischen Aspekten ist dieses Dokument so überflüssig wie ein Kropf; die Neuauflage von „Dominus Jesus“ aus dem Jahre 2000 wird die Ökumene-Gespräche auf der Ebene der Hierarchie erheblich erschweren ; unter den nun erneut von Rom verursachten Verletzungen leiden nicht nur die Gläubigen der Reformationskirchen , sondern auch viele Christen innerhalb der katholischen Kirche. Doch Rom wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass - trotz aller Sperrfeuer - der ökumenische Geist an der Basis der Christenheit und in den Gemeinden nicht nur „subsistiert“, sondern lebt und sich nicht mehr wegdekretieren lässt – egal wie viele „römische Papiere“ die Öffentlichkeit noch erreichen werden.

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Bewunderswert, dass Ihr nicht mutlos werdet - danke für den guten Text voller Übereinstimmungen. Allerdings müßten wir die gottessohnschaft Jesu als bildaussage stark unterstreichen, um nicht den interreligiösen Dialog und unser eigenes zeitgenösssisches Empfinden zu verletzen.

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Der Papst hat ein neues Evangelium gefunden, das die bisherigen vier bekannten Evangelien außer Kraft setzt. In diesem neu gefundenen "katholischen" Evangelium erklärt Jesus genau, was eine Kirche ist, wer ihr angehört und wer sie vertreten darf. Damit werden die bisherigen Wischi-Waschi-Aussagen wie: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen" (Matth. 18, 20) endgültig außer Kraft gesetzt. In dem neuen päpstlichen Evangelium hat Jesus auch die Unfehlbarkeit des Papstes, die Verbindlichkeit der Schöpfungsgeschichte des 1. Buches Mose und die kirchliche Vorherrschaft der Männer vor den Frauen für alle Ewigkeiten festgelegt.

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Jesus ist der Weg, und die Wahrheit. Beides, Weg und Wahrheit sind nach Jesus Leben, und erst daraus ist die Lehre zu ziehen, immer wieder gemäß den wechselnden Zeichen der Zeit. Entsprechend ist Jesus auch der Weg in seine Kirche. Und, wie nicht nur Martin Luther sagte, sprach es schon Jahrhunderte vorher Ignatius von Antiochien aus: Ubi Christus, ibi ecclesia”, wo “Christus ist, da ist die Kirche”, seine Kirche. Die Institutionen (organisierte Kirchen) sind entweder ein Mittel in den Dienst der Kirche Jesu, des Reiches Gottes, oder sie bedienen sich der Botschaft Jesu, um ihr eigenes Reich aufzubauen. “Wenn nur Jesus verkündet wird, darüber bin ich froh”, schreibt Paulus angesichts der Eifersucht seiner Leute gegenüber Apollo. Darüber scheint sich unser Papst nicht zu freuen, obwohl er wissen sollte “dass viele die draußen stehen, drinnen sind, und viele die drinnen sind, draußen stehen” (Augustinus).
Nächsten Sonntag trifft es bei uns Katholiken das Evangelium vom barmherzigen Samariter. Um es zu verstehen braucht es keine “unfehlbare” Auslegung von Seiten der Amtskirche. Nur ist gut zu wissen, dass von den “rechtgläubigen” in Judäa und Galiläa die aus Samara für Häretiker, Unreine, ja für vom Bösen besessen gehalten wurden. Was Jesus da erzählte bedeutete demzufolge eine richtige Ohrfeige für solche Ausgrenzung. Zwei Tempeldiener, die wohl eben ihren sakralen Dienst vollbracht hatten, gingen an dem Verwundeten gleichgültig vorüber. Ein Laie war es, einer von diesen Häretikern, offensichtlich ein Händler, der den bös Zugerichteten sah, vom Mitleid ergriffen wurden und ihn auf eigene Kosten wieder herzustellen versuchte.
Bringen wir diese Parabel mit der des Jüngsten Gerichtes in Verbindung, so wird der Samariter auf Seiten der Erlösten stehen und dem Priester und dem Diakon aus der Orthodoxie ein “weichet von mir…”erwarten, unabhängig zu welcher offiziellen Kirche sie gehörten. Die Liebe wird nach Jesus das einzige Kriterium darstellen nach dem wir einstens gerichtet werden. Wer das ernst nimmt, für den fallen alle konfessionellen Grenzen. Ich fürchte, dass die im Vatikan anderen Interessen untergeordnet wird.

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Ich verstehe die ganze Aufregung nicht - weder bei den Protestanten noch bei den Reformationsanhängern innerhalb der römisch-katholischen Kirche.
Die Kirche formuliert ihr Profil, und sie zeigt dieses auch selbstbewußt nach außen. Was in unserer Zeit, wo Beliebigkeit häufig als Liberalismus falschverstanden wird und wo der Relativismus Vorrang vor klarer Position hat, durchaus nicht mehr selbstverständlich ist.
Die römisch-katholische Kirche als erste aus der christlichen Botschaft hervorgegangenen Kirche und in guter 2000jähriger apostolischer Tradition hat einiges zu verlieren wenn sie nicht klarstellt, wo sie steht und was sie ist. So was will vor der Ewigkeit und Gott verantwortet werden. Und vor all denen, die in den letzten 2000 Jahren das römisch-katholische Banner Christie getragen haben. Dann ist es halt auch so, dass die evangelischen Glaubensgemeinschaften sich aus den verschiedensten Gründen von der katholischen Kirche abgetrennt haben. Die anglikanische sogar nur weil ein Mann Probleme mit der Unauflösbarkeit einer vor Gott geschlossenen und gesegneten Ehe hatte...
Diese Abspaltungen haben ihre eigenen Traditionen begründet und sich von der apostolisch-petrischen Linie abgetrennt. Und haben damit die Kirche, die von Jesus inspirierte Gemeinschaft, verlassen. Sie sind Jesus vielleicht treu geblieben, aber nicht der von ihm und den von ihm beauftragten Aposteln begründeten und gute 1500 Jahre weitgehend ungeteilten Kirche. Warum sollten sie also Kirche im römisch-katholischen Verständnis sein? Umgekehrt könnte man ebenso kritisieren, dass sie den Papst als Nachfolger Petri nicht als Stellvertreter Christi auf Erden enerkennen. Darüber regt sich bezeichnenderweise niemand auf...
Es heißt die Ökumene sei nun plötzlich tot. Ich stelle immer häufiger fest, dass Ökumene anscheinend so verstanden wird, möglichst wenig eigenes Profil zu zeigen, die Protestanten zu umschmeicheln und am besten so viele Reformationen durchzuführen, dass unsere Kirche verwechselbar wird mit den evangelischen Glaubensgemeinschaften. Nur: wenn wir evangelisch-ähnlich werden, sind wir dann noch römisch-katholisch? Ich verstehe Ökumene als Gemeinschaft der Christen in unterschiedlicher Tradition, nicht in Anpassung, Selbstaufgabe und Assimilation. Und da zeigt die katholische Kirche seit langem endlich wieder Profil. Auch in der Ökumene will ich römisch-katholisch bleiben!
Warum scheint immer erwartet zu werden, dass in der Ökumene die katholische Kirche auf die Protestanten zugehen soll? Ist das denn eine echte wertschätzende Annäherung, wenn immer nur die eine Seite sich bewegen, Positionen aufgeben oder verändern soll?
Im übrigen wundere ich mich auch nicht darüber, dass die Stellungnahmen von Wir-sind-Kirche oder von Kritikern wie Küng in den Medien immer gut platziert sind. Hat wenig mit Wahrhaftigkeit der Botschaft oder echter Unterstützung zu tun. Nur sind interne Kritiker immer eher medienwirksamer unterzubringen als Vertreter der Linie. Denn letztendlich zählt die "Brisanz" der Nachricht und damit ihr Wert für die Auflagenzahlen der Zeitung.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde die aktuelle Äußerung der Glaubenskongregation gut und profilreich. Und man sollte das alles viel gelassener sehen.

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Zuletzt geändert am 25­.07.2007