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Veröffentlicht am 17­.07.2009

Maria Magdalena

Buchbesprechung: Susan Haskins: Maria Magdalena - ihre wahre Geschichte.
Englische Erstausgabe 1993, deutsch als Paperback-Ausgabe bei Bastei Lübbe 2008,
ISBN 978-3-404-61634-3, 528 Seiten, Preis ? 9,95.

Susan Haskins wurde am 11. 12. 1949 in Chicago geboren. Schon im Klassenzimmer ihrer Klosterschule wurde sie auf einem Bild der Kreuzigungsszene aufmerksam auf eine Frau, die unter dem Kreuz weinte; sie erfuhr, dass dies Maria Magdalena sei, die über ihre Sünden weine, erhielt aber auf weitere Fragen nur ausweichende Antworten. Während ihres Studiums der englischen Literatur und Kunstgeschichte in London stieß sie erneut auf Maria Magdalena. Als sie darüber eine Dissertation erarbeiten wollte, eröffneten sich ihr gewaltige Themenkreise über Frauen in der Frühkirche, Gnostizismus, Frauenfeindlichkeit, mittelalterliche Frömmigkeit, Prostitution und geistliches Amt der Frauen. Sie erfuhr, wie sehr das Bild Maria Magdalenas missbraucht und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst wurde. Ihr Name und das, was Menschen daraus gemacht haben, ist auch heute noch in der christlichen Welt allgegenwärtig - z. B. im Namen von Strassen, Gebäuden, Institutionen. Susan Haskins, die heute in London lebt, fühlte sich dazu aufgerufen, Maria Magdalena schlicht und einfach historische Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

De unica Magdalena - über die einzige Magdalena
Maria Magdalena wird namentlich erstmals in der Kreuzigungsszene des Markus-evangeliums (der Quelle der Synoptiker) , das zwischen 66 und 68 geschrieben wurde, erwähnt: Die männlichen Jünger waren geflohen, unter dem Kreuz harrten Maria Magdalena, Maria (die Mutter von Jakobus und Joses) und Salome aus. Sie beobachteten auch, wohin man Jesu Leiche brachte. Am frühen Morgen nach dem Sabbat wollten sie den Leichnam salben, flohen aber, als sie im Grab den Engel erblickten. Vers 9 wurde später eingefügt: Jesus erscheint zuerst Maria Magdalena und beauftragt sie, die Auferstehung zu verkünden. Dabei berichtet Markus nebenbei, dass Jesus "7 Dämonen (eine Psychose?) aus ihr ausgetrieben hatte". Matthäus erwähnt beim Kreuz noch die Mutter der Söhne des Zebedäus. Lukas berichtet in 8,1-3, dass Jesus als Wanderprediger auch begleitet wurde von Frauen, unter ihnen Maria Magdalena ("aus der 7 Dämonen ausgefahren waren"), Johanna (der Frau des Chuzas, eines hohen Beamten) und Susanna. Johannes berichtet, dass unter dem Kreuz die Mutter Jesu , ihre Schwester, Maria (die Frau des Kleophas) und Maria Magdalena standen (19,25). In 20, 14 erfahren wir, dass Jesus nach der Auferstehung ihr, Maria Magdalena, als erstem Menschen begegnete und sie beauftragte, den Brüdern von seiner Auferstehung zu berichten, und dass er zu seinem und unserem Gott hinaufgehen werde. Sie erhält also den ersten apostolischen Auftrag (apostello = aussenden) und wird deswegen später häufig Apostola Apostolorum genannt. Sie war engste Zeugin des Todes und erste Zeugin der Auferstehung Jesu. Frauen durften damals weder die Thora rezitieren, noch liturgische Funktionen ausüben, weil sie gemäß einer Tempelvorschrift nach 3 Mose 12 und 15 wegen der Menstruation als unrein galten (was bis heute bezüglich Frauenordination nachwirkt!). Jesus aber behandelte sie nie als minderwertig. Er missachtete viele Konventionen seiner Zeit bezw. wollte manche gesellschaftlichen Sitten radikal ändern. Die Frauen, die ihn begleiteten, kamen aus sehr verschiedenen Schichten. Er ignorierte Tabus und "Unreinheiten" (s. Mt. 9,20- die Frau mit Blutfluss, die als ständig Unberührbare, Paria, gesellschaftlich ausgestoßen war). Von "Dämonen besessen zu sein", galt nicht als Sünde und hatte nichts zu tun mit Sexualität. Magdalena bedeutet, dass Maria aus Magdala (griechisch Migdal, aramäisch el mejdel) stammte, einem wohlhabenden Fischerdorf am See Genesareth. Allein, dass sie unter dem Kreuz stand und den geächteten Leichnam salben wollte, zeigt, wie mutig sie war.
Maria Magdalena wurde schon früh mit anderen Frauengestalten aus den Evangelien verwechselt, insbesondere mit der (namenlosen!) "Sünderin" gemäß Lk.7,37 (wohl eine Prostituierte), und mit Maria, der Schwester von Martha und Lazarus aus Bethanien. Zur "Sünderin": Herren durften sich damals am Gewand oder den Haaren von Dienern die Hände trocknen. Nur Huren trugen das Haar offen - bei Ehefrauen wäre das ein zwingender Scheidungsgrund gewesen. Die reuige Sünderin im Haus des Pharisäers Simon machte Jesus durch ihre Berührung "unrein" - Jesus aber zeigte, dass sie für ihn nicht unberührbar war, sondern ihm sogar lieber war, als der Gastgeber Simon.
Auch die Frau am Jakobsbrunnen war eine Unberührbare, eine Paria: Samariterin, unverheiratet, aber "liiert". - Die beim Ehebruch ertappte Sünderin gibt Jesus Anlass, die Ankläger über ihre wahre menschliche Autorität zu befragen und ihre Schein-heiligkeit offenzulegen. 1945 fanden Fellachen in Nag Hammadi (Oberägypten) eine Urne mit koptischen Papyri: 13 Codices, die 52 Traktate umfassen, um 450 n. Chr. vergraben. Es sind Kopien griechischer Originale, verfasst in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts (also fast zeitgleich mit den Evangelien!). Mehrere der Texte werden Aposteln zugeschrieben, dabei zeigen sich auch Verbindungen zum Gnostizismus. Frauen, insbesondere Maria Magdalena, Salome, Martha u.a., werden in diesen Texten viel höher geachtet, als in den kanonisierten Texten, besonders in den "Evangelien" von Petrus, Thomas, Philippus und Jakobus; ebenso im "Evangelium der Maria" (Magdalena, das - unabhängig von Nag Hammadi - im 2. Jahrhundert verfasst und 1896 in Kairo wiedergefunden wurde) oder dem "Dialog des Erlösers". Auch im sonstigen gnostizistischen Schrifttum spielen Frauen und ganz besonders Maria Magdalena eine große Rolle.
Der Gnostizismus ist ein Sammelbegriff griechischer und orientalischer Vorstellungen mit der Grundidee, dass der Geist gut, das Fleisch böse sei. Das Böse in der Welt sei geschaffen durch einen Untergott, den Demiurgen. In der Seele des Menschen sei aber der göttliche Funke, das Pneuma, gefangen, das erlöst werden könne, wenn es das höchste Wesen erkenne und sich im Reich des Lichts mit ihm wiedervereinige. Das Pneuma müsse aber durch einen Lichtboten geführt werden. Der Mensch müsse nach Wissen (Gnosis), "Licht" streben. Der Gnostizismus spielte etwa bis zum Jahr 300 eine überragende Rolle. 1785 verkaufte ein Antiquar Dr. A. Asken eine Schrift "Pistis Sophia" an das Britische Museum, London; so wurde der Gnostizismus wiederentdeckt.
Die Pistis Sophia (= Glaube und Weisheit) umfasst 5 Bücher, die beiden ersten werden dominiert von Maria Magdalena. Jesus habe sie als Erbin des Lichtes gepriesen, sie interpretiere seinen Geist des Lichtes. Jesus habe ihr Vieles erzählt, da ihr Herz mehr als das der Brüder auf das Himmelreich gerichtet gewesen sei. Sie habe Gnosis von ihm empfangen und diese an die Jünger weitergegeben. Diese (v.a. Petrus) seien über diese Bevorzugung eifersüchtig und wütend geworden. Auch in anderen gnostischen Schriften wird Maria Magdalena als die Frau beschrieben, die die Größe des Offenbarers geoffenbart habe und den Jüngern Gnosis vermittelte. Niemals wird sie als ehemalige Hure beschrieben! Sie galt als "die" Heldin! Im Evangelium der Maria wird beschrieben, wie sie die anderen Jünger nach Jesu Himmelfahrt zusammengehalten und ermutigt habe. Auch in einem koptischen Psalm wird sie als die Getreue und Menschenfischerin gepriesen, die die 11 nach der Himmelfahrt zusammenhielt und zu Jesus zurückführte. Unter den Gnostikern galten Männer und Frauen trotz mancher Vorbehalte auch noch während der ersten Generationen als gleichberechtigt. Im 4. Jahrhundert entstand der Kanon, alle nicht-kanonisierten Texte wurden durch die Kirche unterdrückt (auch viele frauenfreundliche!).

Apostola apostolorum - Apostelin der Apostel
Nach der Genesis, entstanden ca. 1000 v. Chr., stammte Eva aus einer Rippe Adams und hatte die Rolle seiner Gehilfin. Eva wurde durch die Schlange verführt und verführte Adam. Nach dem 3. Buch Mose (Levitikus, 12,2-5) wurden die Frauen durch die Periode unrein und durften in dieser Zeit das Heiligtum (Bundeszelt, später Tempel) nicht betreten, außerdem bei Knaben 33 und bei Mädchen 66 Tage nach einer Entbindung. Jesus sprach nie von Sündenfall und Erbsünde. Paulus griff in 1Kor 15,22 ("...gleich, wie sie in Adam alle sterben...") und Röm 5,12 ("durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt...") den Gedanken der Erbsünde auf. Das sind die einzigen Bezüge des NT auf die Erbsünde! Augustinus definierte dies weiter aus. Nach Tertullian habe Eva der Menschheit den Tod gebracht und das Opfer Jesu notwendig gemacht.
Der Gegensatz zur Sünde sei die jungfräuliche Unschuld. Darum "musste" eine jungfräuliche Frau den jungfräulichen Erlöser gebären (auf dem ersten Laterankonzil 649 wurde die ewige Jungfräulichkeit Mariens als Dogma erklärt). (Anm.: Die Vorstellung von Jungfrauengeburten gab es auch schon vor Jesus in anderen Religionen). Jungfräulichkeit galt als hohes Ideal. Außerdem musste Maria makellos, frei von der Erbsünde, sein. Jesus verabscheute weder Eva, noch die Frauen generell. In der frühen Kirche fühlten sich Frauen endlich nicht mehr unterdrückt, sondern geschätzt. Manche, wie z.B. Phöbe, wurden eigenverantwortliche Führerinnen, z.B. Diakoninnen. Phöbe war für Paulus Schwester, diakonos (ein männliches Wort!) und prostasis (Röm. 16,1). Pro-stasis, Vor-steherin, entsprach etwa einer Gouverneurin, Superintendentin, Bischöfin. Laut 1. Timotheusbrief durften Frauen nicht mehr lehren (1Tim 2,12), aber: Die beiden Timotheusbriefe und der Titusbrief stammen wahrscheinlich nicht von Paulus selbst! In der Apostelgeschichte, geschrieben im letzten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts, waren die Frauen bereits zurückgedrängt. Die Behauptung, dass Petrus der 1. Zeuge der Auferstehung gewesen sei, und Eifersüchteleien "rechtfertigten" den Primat Petri und die apostolische Succession. Die Synode von Laodicea (352) verbot Frauen, als Priesterinnen oder Kirchenvorsitzende zu fungieren (was sie offensichtlich bis dahin getan hatten!). Hippolytus hatte 229 hingegen Maria Magdalena noch als "Apostola apostolorum" gefeiert! Ab dem 4. Jahrhundert wurde die Kirche zunehmend zölibatär, Frauen wurden mehr und mehr geächtet, Maria Magdalena mit der Sünderin im Hause Simons identifiziert, und Gregor d. Gr. erklärte 591, dass Maria Magdalena, Maria aus Bethanien (Schwester von Martha und Lazarus) und die Sünderin im Hause Simons, des Pharisäers, ein und dieselbe Person gewesen seien. Aus der Zeugin des Todes Jesu und der aktiven Verkünderin der Auferstehung und des neuen Lebens wurde endgültig die gerettete Hure.

Die Grandes Heures (großen Stunden) von Vézelay
In Vézelay, einem Ort in Burgund (nahe bei Nevers), wurde eine Abtei Ste.-Marie- Madeleine gegründet. 1096 begann man mit dem Bau der größten, heute noch erhaltenen romanischen Kirche Frankreichs. Im 11. Jahrhundert war Vézelay bereits der bedeutendste Wallfahrtsort Frankreichs, basierend auf der Behauptung, dass dort die Gebeine von Maria Magdalena ruhten. Sie seien aus der Provence dorthin gelangt. Zunächst war die Abtei Maria, Petrus und Paulus geweiht worden. Abt Odo von Cluny (gest. 942) hatte eine berühmte Predigt über Maria Magdalena gehalten, die über mehrere Jahrhunderte 1 x jährlich rezitiert wurde. Er legte viel Wert auf ihre Rolle als Apostola apostolorum. 1040 hatte Abt Geoffroi von Vézelay Papst Leo IX. (auch unter Berufung auf 3 frühere päpstliche Bullen) davon überzeugt, dass die sterblichen Überreste von Maria Magdalena in seiner Kirche seien, so dass die Kirche in Marie-Madeleine umbenannt wurde. Wunder wurden erfunden. Nachfragen, wie denn die Gebeine nach Vézelay gekommen seien, wurden zunächst damit abgetan, dass Gott Alles möglich sei und dass Maria Magdalena die Authentizität der Geschichte durch eine Erscheinung selbst bestätigt habe. Die Gebeine lägen in einem Sarg in einer kleinen Krypta, der aber nie geöffnet worden sei, um den Zorn des Himmels nicht zu provozieren. Später entstanden 3 Erklärungen: Die Gebeine seien, um sie vor dem Zugriff der Sarazenen zu schützen, von einem gewissen Badilon aus der Provence / aus Arles / aus Aix-en-Provence, wo sie als Eremitin gelebt habe, gestohlen und nach Vézelay verbracht worden. Nach verschiedenen Berichten muss Maria Magdalena gegen Ende des 12. Jahrhunderts mindestens 5 Körper und zahlreiche Arme gehabt haben.
Nach Pilgerberichten sei Lazarus allerdings seiner Schwester Maria Magd. nach Ephesus gefolgt und sei dort 40 Jahre lang Bischof gewesen. Nach Modestus, Patriarch von Jerusalem (gest. 634) hätten sich Maria und Maria Magdalena Johannes angeschlossen und seien nach Ephesus gezogen. Dort sei Maria Magdalena gemartert worden, ihr (angebliches?) Grab galt als eine der heiligen Stätten von Ephesus. Ende des 9. Jahrhunderts ließ Kaiser Leo VI. ihre (?) Überreste und die des Lazarus in ein neues Kloster in Konstantinopel überführen (nach den byzantinischen Liturgiebüchern am 4. Mai). Möglicherweise wurde ein Teil nach der Plünderung Konstantinopels durch Bischof Conrad von Halberstadt (Niedersachsen) nach Rom in die Kirche San Giovanni in Laterano verbracht. Der jüdische Historiker Josephus Flavus hatte im 1.Jahrhundert berichtet, dass Maria Magdalena als Eremitin gelebt habe. Im 12. Jahrhundert wurde in einer Berner Schrift behauptet, sie habe sich in einer Höhle bei Marseille aufgehalten, sei aber in Aix-en-Provence gestorben. Nach Marseille sei sie mit einem Schiff gekommen (andere Version: Mönche hätten ihre Gebeine per Schiff aus dem Heiligen Land nach Frankreich gebracht). Vézelay nahm einen ungeheueren Aufschwung, es wurde nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela der viertwichtigste Wallfahrtsort! Von dort nahm z.B. auch der 2. Kreuzzug 1146 seinen Ausgang. Am 5. 10. 1265 wurde der Bronzesarg "Maria Magdalenas", der unter dem Hochaltar lag, in Anwesenheit zweier päpstlicher Legaten geöffnet. Man fand Gebeine und lange, blonde, unverweste (!) Haare; gleichzeitig legte man eine (wie sich später herausstellte, gefälschte) Urkunde König Karls von 842 über die Echtheit der Reliquien vor. Reliquien und Urkunde wurden versiegelt und an den Fundort zurückgebracht. 1267 wurden die "Reliquien" im Beisein König Ludwigs IX. feierlich in einen silbernen Sarg umgebettet. 1279 wurden die Gebeine aber in St.-Maximin / Provence noch einmal "gefunden": Badilon habe seinerzeit den falschen Sarg gestohlen! Die Bedeutung Vézelays ging daraufhin rapide zurück. Es entstand die "Legenda aurea": Nach der Steinigung des Stephanus sei Maria Magdalena zusammen mit Martha, Lazarus, den "3 Marien", Joseph von Arimathäa, Maximinus und Anderen von Heiden in ein ruder- und steuerloses Schiff gesetzt worden, damit sie auf See ertränken. Das Schiff sei aber bei Marseille gelandet. Lazarus sei der 1. Bischof von Marseille gewesen und habe dort den Märtyrertod erlitten. Maximinus sei Bischof von Aix geworden. Maria Magdalena habe durch ihre Fürbitten bewirkt, dass das kinderlose, heidnische Fürstenpaar eine Tochter bekam. Das Fürstenpaar wollte daraufhin nach Rom pilgern, um Petrus kennen zu lernen. Unterwegs sei die Fürstin ertrunken. Der Fürst sei weitergereist, nach 2 Jahren zurückgekehrt, wobei seine Frau wieder lebendig geworden sei, und Maria Magdalena, die in der Zwischenzeit das Kind versorgt habe, hätte sich als Eremitin in eine Höhle bei Sainte-Baume zurückgezogen, wo sie 30 Jahre lang gelebt habe, nichts Irdisches gegessen habe, weil sie mehrmals täglich zum Essen von Engeln in den Himmel erhoben worden sei, und sei schließlich in einer Kapelle des Maximinus gestorben. Das Fürstenpaar habe den christlichen Glauben angenommen und Gallien bekehrt.

Beata peccatrix - glückselige Sünderin
Als reuige Sünderin wurde Maria Magdalena zur beliebtesten Heiligen des Mittelalters. Zwar hatte Maria, die Mutter Jesu, die tödliche Tat Evas wieder gutgemacht. Aber, die gewöhnliche Frau war sündig, wurde mehr und mehr verachtet. Die reuige Maria Magdalena wurde das ideale Vorbild für normale Sterbliche. Porneía (Unkeuschheit) war die Wurzel allen Übels. So verlangte Gregor VII. 1073 die Ehelosigkeit aller Geistlichen. Ehepaare durften 30 Tage nach der Heirat keine Kirche betreten. Dominikaner, aber auch Franziskaner und Zisterzienser, verbreiteten den Magdalenen-kult. Albertus Magnus (gest. 1280), der Lehrer von Thomas von Aquin, übernahm von Aristoteles die Lehre, dass die Frau ein misslungener Mann und minderwertig sei (Aristoteles über Tiere: Das Weibchen sei gleichsam ein verstümmeltes Männchen, es könne ja keinen Samen produzieren; die Denkfähigkeit der Frau sei ohne Autorität, wie die eines Kindes). Die Frau erlange Alles durch Lüge und Betrug , sie sei wie eine Giftschlange oder ein gehörnter Teufel. Sie sei das Werkzeug der paradiesischen Schlange. Von Thomas wurden diese Ansichten sogar noch verschärft, so mangele es Frauen an der Vernunft. In der Kirche waren Frauen von den Männern getrennt. In Kunst und Literatur wurden Luxuria und Lüsternheit stets mit Frauengestalten verbunden. Susanna im Bade wurde z. B. umfunktioniert zu einer Verführerin. Unzucht war ein weibliches Laster, da die Frau sinnlicher sei als der Mann. In der Literatur wurde immer wieder behauptet, dass Johannes auf der Hochzeit von Kanaa Maria Magdalena geheiratet habe. In den "Carmina burana" aus Benedikt-beuren (einem Passionsspiel) feiert Maria Magdalena "in weltlicher Freude", erscheint aber plötzlich im Gewand der Büßerin beim Pharisäer Simon, um Jesus mit ihren Tränen die Füße zu waschen, mit den Haaren zu trocknen und mit Salböl einzureiben: Der Wandel von der Venus, der Vanitas, zur Reuigen. Maria Magd. wurde aber auch für die Mystikerinnen (wie Hildegard von Bingen, Katharina v. Siena, Theresa v. Aquila, Birgitta v. Schweden u.a.) ein wichtiges Vorbild, wenngleich deren Verhalten oft auch hysterisch-neurotische Züge annahm (eine gewisse Dorothea konnte bis zu 10 Stunden weinen, um M. Magdalenas Tränen nachzuahmen). Gefördert wurde dies noch durch die Transsubstanziationslehre des 4. Laterankonzils, durch die man sich Jesus besonders nahe verbunden fühlen konnte.
Maria Magdalena galt aber auch als die "dulcis amica dei", die süße Freundin Gottes (Petrarca in Ste.-Baume!), welche von Jesus am meisten geliebt wurde und ihn am meisten liebte. Und als Zeugin von Tod und Auferstehung wurde sie verehrt als Apostola apostolorum.

Die Weinende
1599 verfing sich in Fabriano (Norditalien) ein Arbeiter in einer Papiermühle, rief Maria Magd. an und konnte unversehrt geborgen werden. So wurde sie die Schutzheilige der Papiermacher. Sie wurde, spärlich bekleidet, auf einem Altargemälde abgebildet. Überhaupt wurden Heilige oft spärlich bekleidet oder gar nackt dargestellt, da sie die weltlichen Eitelkeiten abgelegt hatten und Nacktheit als Zeichen der Unschuld, der natürlichen Reinheit galt. Vermutlich versteckte sich dahinter nicht zu selten auch eine schmutzige Gesinnung. Als Adam und Eva ihre Unschuld verloren, bedeckten sie ihre Genitalien. Kinder wurden gern nackt dargestellt, ebenso Maria M. (als Ausdruck ihrer "wiedererlangten" Unschuld), allerdings meist bedeckt mit ihren Haaren. Sünde wurde oft dargestellt durch körperliche Abnormität; Johannes Chrysostomos z.B. auf allen Vieren kriechend, weil er eine Frau verführt hatte und dafür viele Jahre in der Wüste gebüßt hatte, bevor er Patriarch von Konstantinopel wurde, und Maria Magd. mit Fell überzogen (z.B. Riemenschneider 1492!). Im 16. Jahrhundert wird die Frau Symbol der platonischen Liebe, die hinführt zur Liebe zu Gott (z.B. in der Poesie des Petrarca oder der Philosophie des M. Ficino). Maria und Maria Magd. wurden als schöne Frauen dargestellt, Maria Magd. wird oft "Venus der göttlichen Liebe" oder "amante donna" (liebende Herrin) genannt, die Grenzen zwischen Caritas und Eros nähern sich an. Berühmtestes Beispiel ist Tizians erstes Bild der Maria Magd. mit den geröteten Augen, vom Publikum enthusiastisch aufgenommen.
Die weinende, reuige Sünderin war trefflich geeignet gegen die neue Lehre Luthers, der die Notwendigkeit des Bußsakramentes und die Rolle der Verdienstlichkeit leugnete (die Taufe sei das wahre Bußsakrament, das die Erbsünde aufhebe). Bilder standen bei Luther im Ruch des Götzendienstes. Für Zwingli war der Kult um Maria Magd. ein Blendwerk der Fürsprache. Er lehnte sowohl die Verwechslung von Sünderin mit Maria von Bethanien, als auch die ganze Legende von Südfrankreich ab. Er wurde unterstützt von dem Franzosen Jaques Lefèvre, der unter Berufung auf die Evangelien, Origenes, Johannes Chrysostomos, Ambrosius und Hieronymus forderte, "Sünderin", Maria von Bethanien und Maria Magd. strikt auseinander zu halten. Natürlich wurden sie dafür von der katholischen Kirche scharf angegriffen; Lefèvre und seine Schüler mussten widerrufen. Rom konnte seine Irrtümer über sein Leitideal nicht zugeben, die Folgen wären unabsehbar gewesen. Nicht nur die Protestanten, auch Humanisten (wie z.B. Michelangelo) forderten Reformen der Kirche: Die Priester sollten charakterfest und besser gebildet sein, die Praxis der Glaubensausübung erneuert werden u s w .. 1542 hätte die katholische Kirche in Regensburg beinahe der lutherischen Rechtfertigungslehre zugestimmt; die protestantische Seite aber weigerte sich, die katholische Transsubstanziationslehre anzunehmen (für Luther war das Abendmahl eine reine Gedächtnisfeier - "tut dies zu meinem Gedächtnis"). 1562 kam es durch das Trienter Konzil zum endgültigen Bruch, v.a. wegen der Sakramentenlehre und des Wertes religiöser Kunst (Rom: Bilder förderten die Frömmigkeit, dürften aber nicht angebetet werden). Nach der Neubesinnung der katholischen Kirche sollte zwar nichts mehr gemalt oder geschrieben werden, was nicht der Hl. Schrift entsprach (wie z.B. die Legenda aurea!), aber, Ignatius v. Loyola (1491 - 1556) wollte z.B., dass man durch die Kunst Jesu Leiden sehen, fühlen und hören könne. Die Reuetränen, der Moment der Bekehrung und das gesamte Leben von Maria Magd. wurde noch mehr zu einem Hauptthema von darstellender Kunst und Literatur. Auf Bildern wirft Maria Magd. häufig ihren Schmuck weg. Verzückung (Ek-stase) einschließlich angeblicher Elevationen (körperlicher Erhebungen) galt als höchste religiöse Erfahrung, als geistige Vereinigung mit Gott (Theresa v. Avila!). Im 17. Jahrhundert rückte mehr die Meditation über den Tod in den Vordergrund. Venedig wurde der bedeutendste Hafen des Mittelmeers. Entsprechend entwickelte sich das Dirnen- und Bordellwesen. 1360 sah die Regierung sich gezwungen, am Rialto ein erstes öffentliches Bordell einzurichten. Nach dem Einmarsch König Karls VIII. von Frankreich (1470 - 98) zog auch die "Franzosenkrankheit", die Syphilis, in Italien ein. So wurde in Venedig ein Krankenhaus errichtet, die Dirnen auf einer Insel kaserniert. Die "ausgedienten" Dirnen verelendeten rasch. Manche fanden Zuflucht in Klöstern, "Magdalenenstifte" für "reumütige" Dirnen (Schutzpatronin war Maria Magd.) und viele karitative Einrichtungen wurden geschaffen, der Magdalenenkult durchdrang das ganze tägliche Leben Venedigs. Als Schutzpatronin erschien sie sogar auf der Fahne der Stadt (neben dem Markuslöwen, Johannes Bapt. und Ev. und Hieronymus). Im 16. Jahrhundert wurde Maria Magdalena Synonym für Dirnen. In Frankreich berief man sich indes darauf, dass Maria Magd. in der Höhle vn Ste.-Baume gelebt habe. 1641 bestritt allerdings Jean de Lannoy, Gelehrter an der Sorbonne, die angebliche Landung der Heiligen bei Marseille und erntete dafür harsche Reaktionen. Die Reliquien "Maria Magdalenas" ruhten seit dem 13. Jahrhundert unter der Schirmherrschaft der französischen Könige in der Kirche von St.-Maximin, wo sie 1660 noch einmal in eine Urne aus Porphyr umgebettet wurden.

"Magdalenen"
Im 18. Jahrhundert bestimmte der Adel die bildende Kunst. Sehr oft wurden"Magdalenen". leichte Damen des Hofes in der Pose der Reumütigen dargestellt. Magdalena wurde säkularisiert. Man ließ sich malen à la Madeleine. Bei den Fürsten waren auch sonst weibliche Akte sehr beliebt. Das berühmteste Bild war wohl das auf Kupfer gemalte Bild der Magdalena von Correggio in Dresden, das 1945 "verscholl". Ein 2. Bild in Dresden ("Dresdener Magdalena") war wohl ebenfalls von Correggio. Ähnlich, wie in Venedig, entstanden auch in England "Magdalenenhäuser" für gefallene Frauen. Die Prostitution nahm gerade in England überhand. In London gab es zeitweilig bis zu 4000 Bordelle. Ca. 1/7 der Damen war unter 15 Jahre alt. Die normalen Arbeitslöhne für Frauen waren so niedrig, dass sie davon kaum leben konnten. Männer wurden nicht verurteilt; meistens heirateten sie erst nach 26 Jahren und brauchten bis dahin "Ventile". Voraussetzung für die Aufnahme in ein Magdalenenhaus war glaubwürdige Reue. Maria Magdalena war einmal mehr mit der Sünderin verknüpft. Prostitution wurde sogar als "magdalenism" umschrieben. Die Situation löste in England viele ernsthafte Diskurse über Sexualität aus. W.R. Greg veröffentlichte 1850 einen Artikel darüber, dass die meisten Dirnen durch ihre Armut zur Prostitution gedrängt worden waren.
Für victorianische Puritaner aber gab es nur Heilige oder Huren, und letztere waren für sie existenzbedrohend. Das Heim war ein Tempel oder Hafen. Die Frau hatte ihren Platz im Vesta-Tempel, hatte ehrbar und klug zu sein und ihre Klugheit in den Dienst des Mannes zu stellen. Viele Frauen wurden für Prostituierte caritativ tätig, dabei galt Almosen als nicht ausreichend, vielmehr wollte man als Freundin die Gestrauchelten zu Tugend und Selbstachtung zurückführen (Männer schienen dazu nicht unbedingt geeignet). Diakoninnen, wie Phöbe oder Priscilla, die (Röm. 16) "das Reich Jesu Christi errichteten", galten als Vorbild. So wurde Religion ein Ventil gegen den Patriarcha-lismus. John James betonte, dass die frühe Kirche hinsichtlich des Respekts gegen Frauen "unserer" Zeit weit voraus gewesen sei. In Frankreich förderte Ludwig XVIII. um 1820 erneut die Verehrung von Madeleine, u.a. durch die Renovierung der Höhle von Ste.-Baume. Ein Vrain-D. Lucas fälschte 27320 Briefe, u.a. "von Aposteln" und "Maria Magdalena an Lazarus", "Maria Magdalena an den König von Burgund" (in welchem sie sich als Schwester von Lazarus und Martha bezeichnete und sogar einen Brief Jesu an sich selbst ankündigte), geschrieben auf Papier und in französischer Sprache, wofür er 1871 im Gefängnis landete.
1836 bestritt David F. Strauss in Tübingen in seinem Werk "Das Leben Jesu - kritisch betrachtet" die Göttlichkeit Jesu, seine Wunder und die Auferstehung. Er wurde prompt von der Universität entlassen. Ähnlich erging es Ernest Renan in Frankreich mit seiner These, Maria Magdalena habe die Auferstehung erfunden und so mit Jesus zusammen das Christentum begründet. Jesus sei lediglich ein "unvergleichlicher Wanderprediger". Aber: Unter dem Druck ähnlich Gesinnter besann sich die katholische Kirche auf ein neues Leitbild: Maria, die Mutter Jesu. So verkündete Papst Pius IX. 1854 das Dogma von der unbefleckten Empfängnis. 1858 erschien Maria in Lourdes dem Mädchen Bernadette Soubirous als "unbefleckt Empfangene". Erbitterter Gegner des neuen Marienkults wurde John A. James; die Inkarnation Jesu habe auch die Würde des weiblichen Geschlechts erhöht. Der Ausdruck "Mutter Gottes" sei gotteslästerlich und götzendienerisch. Er empfahl den viktorianischen Frauen stattdessen insbesondere Maria Magdalena als Vorbild, und Clara Balfour empfahl ihnen insbesondere Hanna, Tabetha, Lydia, Priscilla, Phöbe, Maria und Maria Magdalena und verteidigte gleichzeitig die Reinheit von Maria Magdalena, da ihr Name immer mit der Büßerin vermischt werde. Trotzdem nahm die Zahl der Magdalenenhäuser zu, und das alte Klischée der reuigen Sünderin war nicht auszurotten. Émile Zola schrieb 1868 einen Roman "Madeleine Férat", in welchem Madeleine eine Gefallene ist. Er demonstrierte darin Heuchelei und Doppelmoral. Und auch Werken wie "Woyzeck" (Büchner), "Anna Karenina" und "Auferstehung"(Tolstoj), "Schuld und Sühne" (Dostojewski) liegt der Mythos von der reuigen Sünderin zugrunde. Die "Entdeckung" des Orients im 19. Jahrhundert regte auch erotische Phantasien an (Kleopatra, Isis, Salome). Maria Magd. wurde orientalisiert. Sie ist öfters mit Juwelen behangen, ihr Gewand durchsichtig. Massenet schuf 1873 eine Oper Marie-Magdeleine. Ende des 19. Jahrhunderts gab es v.a. in Frankreich in Literatur und darstellender Kunst gehäuft Anspielungen darauf, dass Maria Magd. die Geliebte Jesu gewesen sei (u.a. Zola, Béraud, F. Rops (Radierung 1885: Maria Magdalena masturbierend unter dem Kreuz, an welches ein großer Penis angenagelt ist!), Rodin - aber auch Ch. Kingslay in England, Corinth in Köln). Letztlich bahnte Maria Magd. im 20. Jahr-hundert der Emanzipation den Weg und wurde wieder gesehen als die starke, mutige Frau unter dem Kreuz, v.a. bei den nicht-katholischen Christen.

Vielgeschmähte Magdalena
Maria Magd. wurde in fast 2000 Jahren unendlich oft falsch dargestellt und musste sich auch in unserer Zeit durch absurde Phantasien noch einmal zahlreiche Verunglimp-fungen gefallen lassen. So gab es 1988 / 90 große Empörung über den Film "Die letzte Versuchung Christi" nach einem Buch von Kazantzakis, in welchem Jesus in einer Traumszene mit einer nackten Maria Magd., der Dorfhure, schläft. Dr. Barbara Thiering behauptete gar 1992 ("Jesus the man"), dass Maria Magd. mit Jesus verheiratet gewesen sei, 3 Kinder mit ihm gehabt habe, ihn nach der Kreuzigung verlassen habe und Jesus, der 30 Jahre weitergelebt habe, eine andere Frau geheiratet habe. Insgesamt gibt es aber immer stärkere Bemühungen, ihrer historischen Persönlichkeit gerecht zu werden. Peter Ketter, Theologe in Trier, betonte 1935, dass Maria Magdalena Maria Magdalena sei und weder die Sünderin, noch die Schwester Marthas. Er folgte damit dem Benediktiner A. Calmat und J. Levévre d' Etaples (16. Jahrhundert). 1969 wurde Maria Magd. anlässlich einer Kalenderreform durch Rom von der Unterstellung der Sündhaftigkeit freigesprochen, und 1978 wurden im römischen Brevier die Attribute "poenitens" (büßende) und "magna peccatrix" (große Sünderin) gestrichen. Im Roman "Mirjam" stellte Luise Rinser 1983 Maria Magdalena als Jungfrau dar. Sie sei sehr kritisch, begegne schließlich Jesus, dem sie viele Fragen stelle, die dieser geduldig beantworte, und tröste nach der Kreuzigung die Jünger. Sie gilt heute als die wichtigste Jüngerin Jesu und erste Zeugin der Auferstehung, so ist die Apostelin der Apostel zu einem Prüfstein für die patriarchalischen Strukturen der Kirche geworden (volle Gleichberechtigung auch im Amt bis zur Ordination !). Sie verkörpert Stärke, Mut, Standhaftigkeit und Unabhängigkeit. Die Kirche aber stellte Maria, die Mutter Jesu, in den Vordergrund, die passive Dulderin. Papst Johannes Paul II. wertete die Rolle der Frau in dem Schreiben "Mulieris Dignitatem" zwar stark auf (die Frau sei "in der Mitte des Heilsereignisses"), schloss sein Schreiben aber damit, dass Jesus völlig frei nur Männer zu Aposteln berufen habe (die 12 - ohne Paulus!- beim letzten Abendmahl (Anm.: Ist denn das das Kriterium für den Apostelbegriff?)) und nur zu ihnen gesagt habe: "Tut dies zu meinem Gedächtnis". Die Tradition des Patriarchats geht aber, wie eingangs erwähnt, mindestens auf das 3. Buch Moses zurück. In der Frühkirche hatten Frauen aber kirchliche Ämter inne (z.B. Phöbe). Atto, Bischof von Vercelli im 10. Jahrhundert, war beglückt darüber, dass Frauen in der frühen Kirche zum Dienst Gottes zugelassen waren. Die Ordinationsverbote der Konzilien / Synoden von Nizäa (325), Laodicea (352), Nimes (394) und Orange (441) zeigen, dass Priesterinnen keine Einzelfälle waren. 1986 wurde in Deutschland die Gruppe "Maria Magdalena" gegründet, die die volle Gleichstellung der Frau anstrebt. Ist die historische Maria Magdalena, die standhafte Augenzeugin unter dem Kreuz und erste Botschafterin des neuen Lebens, nicht ein viel wertvolleres Symbol als die mythische?

Hans Förg

Zuletzt geändert am 17­.07.2009