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Veröffentlicht am 07­.09.2007

Peter Sutor

Von Reform keine Spur:

Papst Benedikt auf Rueckwaertstour

Quattro salti Benedetti

Laut groelt der Traditionschor Jubellieder:
Papst Benedikt gibt uns Vergangnes wieder!
1,2,3,4, im Rueckwaertsschritt
saust unser Papst. Igittigitt.
Zuerst ist dran das Hochgebet,
in dem ja das ad multos steht.
Fuer alle beten wir konkret.
Bis nun der Papst als Interpret,
das Steuer kraftvoll rueckwaerts dreht.
Pocht drauf, dass nur Fuer viele steht.
Hurra, jauchzt der Papisten-Chor:
Die Tradition mit Macht rueckt vor!
Manch Fehlentwicklung zu beenden,
kaempft Benedikt mit Fuess und Haenden.
Stellt juengst die Papstwahlordnung um,
dass Kardinalkollegium
darunter wohl viel schwarze Schafe?
nicht irren koenne im Konklave,
und waehlt den falschen Papst im Schlafe.
Lautstark toent der Papisten Horn:
Die Tradition liegt Zwei, Null vorn!
Nein, niemals ruht Papst Benedikt.
Ratzfatz kommt schon das naechst Verdikt.
Darin holt er, der Welt zum Glueck?,
die gute alte Mess zurueck.
Was Vaticanum aufgetischt,
wird tridentinisch weggewischt.
Im Gottesdienst wieder Latein.
Herrgott, lass alten Muff herein!
Der Kirche nutzt das ungemein?
Das war das dritte Eigen-Tor,
jauchzt jeck vor Freud der Tradi-Chor!
Und schon naht Uebel Nummer Vier,
ein neuerliches Glanz-Papier.
Drin steht, ruecksichtslos musst es kommen
zur Labsal aller kindisch Frommen:
Die einzig wahre Kirche allein,
kann ewig nur katholisch sein!
Das sehn doch alle Blinden ein!
Drum liegt der Sinn der Oekumene
in Unterwerfung pur, meine Bene?
Die Fundis quietschen vor Vergnuegen,
vor Benedikt auf Knien sie liegen.
Die wissen nichts von Pyrrussiegen.
Denn Fortschritt, ja Gott, ich vertrau darauf,
den haelt man nicht fuer ewge Zeiten auf.
Fuer Benedettos Rueckwaertstour
empfind ich darum Mitleid nur.

Zuletzt geändert am 07­.09.2007