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Veröffentlicht am 19­.09.2007

Peter Sutor

Kölsche Plagen. Folge 1: Entartetes

Ein sonderbarer Kunstbanause
scheint wohl im Kölner Dom „zuhause“.
Er ist im Kabarett bekannt.
Er quält das Kirchenvolk oftmal
als unerbittlich’ Kardinal.
Von Ökumene hält er nix,
doch beim Verdammen ist er fix.
Vergleicht die Abtreibung bequem
mit Kindermord von Betlehem.
Er zetert für sein Leben gern’,
fühlt sich als langer Arm der HERRN,
geißelt all die Verdorbenheit,
die sich um ihn herum macht breit.

Jetzt hat „sein“ Dom zur Freud’ der Frommen
ein neues Glasfenster bekommen.
Doch dieses scheint ihm arg verhunzt
tendierend zur „entartet“ Kunst.
Für ihn muss Kunst erkennbar sein:
Marienfigur’n mit Kindelein,
ein allerliebst Herzjesulein
mit einem frommen Lämmelein
und Heilige mit Heiligenschein.
Abstraktes jedoch: Niemals! NEIN!

Das ganze Volk vernimmt mit Qual
die Nazisprach’ des Kardinal
und folglich frägt nicht nur ein Christ,
was oder wer entartet ist.
Auf diese Weise kommt’s zu Tage:
Herr Meisner ist ´ne „Kölsche Plage“!

Zuletzt geändert am 19­.09.2007