Segel setzen
Aus der Feder der bischofsnahen ZdK-Vollversammlung sind solche Sätze einerseits revolutionär, andererseits eine Bedrohung für kirchliche Basisbewegungen, die über viele Jahre für sich reklamieren konnten an der Spitze der innovativen Bewegung zu stehen. Wenn schon das ZdK so denkt, was bleibt dann beispielsweise für die Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche zu tun? Will die Bewegung, die einst aus Protest gegen ungerechte Kirchenstrukturen entstand, mehr sein als ein Spielbälle liefernder Sidekick des Hauptmoderators der Erneuerungsbewegung? Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, eine innovative Idee »von unten« zu lancieren und stark zu machen. Allein auf neue Dekrete und Verbote aus Rom zu warten, um stante pede auf sie zu reagieren, wirkt nach innen und außen zunehmend ermüdend. (Quelle: Publik-Forum Nr. 11, 13. Juni 2008)
Völlig aus dem Ruder gelaufen ist der Versuch, die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gegen das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) auszuspielen. Das ZdK liegt fest vertäut am Dampfer der Deutschen Bischofskonferenz. Von daher sind weder "revolutionäre" Sätze noch eine "Bedrohung" für die kirchliche Basisbewegung zu registrieren. Der durchsichtig konstruierte Versuch der Autorin, ihr journalistisches Angebot durch Provokation zu verbessern, ist ebenso ungeeignet, wie mit Papierschiffchen - dem grafischen Aufmacher des Artikels - neue Ufer erreichen zu wollen.
Das unübersehbar neue Selbstbewusstsein der deutschen Katholiken artikulierte sich 1995 mit dem KirchenVolksBegehren, das gegen den entschiedenen Widerstand des deutschen Episkopats von über 1,8 Millionen Menschen unterzeichnet wurde. Auch nach 13 Jahren erweist sich die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche frisch und innovationsfreudig. Das überwältigende Interesse an ihren Veranstaltungen bei den Katholiken- und Kirchentagen sowie die große Resonanz bei den Medien stellen dies unter Beweis.
Zuletzt geändert am 31.08.2008