16.2.2024 - KNA aktuell
Katholische Bischöfe treffen sich in Augsburg
Wahlen in Deutschland und Kriege in der Welt, Kirchenaustritte und Reformen - mit all dem wollen sich die deutschen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Augsburg befassen. Am Rande werden Proteste erwartet.
Augsburg (KNA) Die deutschen katholischen Bischöfe treffen
sich ab Montag zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg.
Bis Donnerstag besprechen sie nach Angaben der Bischofskonferenz
schwerpunktmäßig Fragen zur Zukunft der Demokratie. Außerdem wollen sie ein neues Friedenswort
präsentieren. Das Dokument mit dem Titel Friede diesem
Haus sei der Versuch, die Friedensbotschaft des Evangeliums
im Angesicht der aktuellen weltpolitischen Situation
prinzipienfest, aber auch nuanciert und wirklichkeitsgerecht
zur Sprache zu bringen, hieÿ es dazu vorab.
Darüber hinaus wollen die Bischöfe sich im Tagungszentrum
Sankt Ulrich in einer ersten Sondierung mit der Kirchenmitgliedschaftsstudie
vom November befassen, die weiteren
Mitgliederschwund vorhersagt. Themen sind ferner das
Heilige Jahr 2025, die Internationale Ministrantenwallfahrt
nach Rom im Sommer und die Woche für das Leben, bei
der die Evangelische Kirche in Deutschland nicht mehr mitmachen
will. Am Rande befassen sich die Bischöfe überdies
mit der vom Papst einberufenen Weltsynode.
Bei der Eröffnungssitzung wird als Vertreter des Papstes
dessen Botschafter in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic,
erwartet. Als Gast ist zudem Bischof Juan Carlos Cardenas
Toro aus Kolumbien angekündigt.
Reformorientierte Gläubige wollen zum Erönungsgottesdienst
eine Mahnwache vor dem Augsburger Dom abhalten.
Sie werben für echte Synodalität und eine zukunftsfähige
Kirche. Christian Weisner, Sprecher der Gruppe Wir sind
Kirche, erklärte vorab: Die Bischöfe, die sich immer noch
dem Synodalen Weg in Deutschland und der Finanzierung
des Synodalen Ausschusses verweigern, machen sich schuldig
an der Zukunftsfähigkeit der verfassten katholischen Kirche
in unserem Land.
Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des Katholischen
Deutschen Frauenbundes (KDFB), warnte vor dem
Erstarken zum Teil autoritär geführter neuer geistlicher Gemeinschaften,
die in einigen Bistümern zu Lasten gemeindlicher
Jugendarbeit und diözesaner Hochschulseelsorge kräftig
gefördert werden. Die Bischöfe sollten im Sinne der spirituellen
Selbstbestimmung wachsam sein.
Aus dem konservativen Spektrum mahnte die Initiative
Neuer Anfang die Bischöfe, der Satzung des Synodalen
Ausschusses nicht zuzustimmen. Sie sollten besser gegen den
Verlust geistlicher Substanz, intellektueller Relevanz und prophetischer
Leuchtkraft der Kirche angehen.
Zuletzt geändert am 17.02.2024