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Veröffentlicht am 22­.09.2025

22.9.2025 - domradio.de

Reformgruppe fordert von Bischöfen Einsatz für Minderheiten. Kirchliche Ressourcen nutzen

Von Montag bis Donnerstag tagen die deutschen Bischöfe in Fulda auf ihrer Herbstvollversammlung. Im Vorfeld richtet die Reformgruppe "Wir sind Kirche" einige Appelle an sie und übt Kritik an der Aufarbeitung von Missbrauchstaten.

Die Organisation "Wir sind Kirche" ruft die katholischen Bischöfe in Deutschland zum Einsatz für eine solidarische Gesellschaft und insbesondere für Frauen- und Minderheitenrechte auf. Dies entspreche der christlichen Botschaft, teilte die Reformbewegung am Sonntag in München mit. Sie äußerte sich anlässlich der Herbstvollversammlung der Bischöfe, die von Montag bis Donnerstag in Fulda stattfinden soll.

"Die Kirchen verfügen in unserem Land immer noch über erhebliche Ressourcen", hieß es von "Wir sind Kirche". Kirchliche Gebäude und Einrichtungen seien als Gemeingüter, als öffentliche soziale Räume zu nutzen; spirituelle und personelle Ressourcen seien zum Wohle aller zur Verfügung zu stellen. Angesichts einer zunehmenden Vereinsamung und Fragmentierung der Gesellschaft werde ein breites zivilgesellschaftliches Engagement für den inneren Frieden im Land immer wichtiger. Wenn das gelinge, könne dies auch dem Relevanzverlust der Kirchen entgegenwirken.

Ruf nach spürbaren Reformen

Zudem appellierte "Wir sind Kirche" an die Bischöfe, sich geschlossen zum Synodalen Weg, dem Reformprojekt der katholischen Kirche in Deutschland, zu bekennen. Ferner gelte es, die "Hausaufgaben" für den weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche zu machen: "So wie Papst Leo den von Papst Franziskus gestarteten weltweiten synodalen Prozess konsequent ohne Zeitverzug weiterführen lässt, müssen auch die einzelnen Ortskirchen endlich spürbare Reformschritte in synodaler Weise vornehmen."

Überdies sprach "Wir sind Kirche" das Thema Missbrauch an. In Sachen Aufarbeitung und Aufklärung müsse sich jeder Bischof noch sehr viel deutlicher den Anliegen und berechtigten Interessen der Betroffenen sexualisierter Gewalt zuwenden, damit diese Gerechtigkeit erführen. "Die immer wieder zu beobachtenden Versuche einzelner Diözesen, sich durch juristische Kniffs und Spitzfindigkeiten aus der Verantwortung ziehen zu wollen, bedeutet für die Betroffenen eine unzumutbare retraumatisierende Belastung", kritisierte die Bewegung.

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Zuletzt geändert am 22­.09.2025