19.2.2008 - Kölner Stadt-Anzeiger
Zölibat: Unterstützung für Zollitsch
Auch die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ verteidigte Zollitsch. Dieser habe den Mut gehabt, ein Problem anzusprechen, für das sich Rom „blind und taub“ stelle, sagte „Wir sind Kirche“-Vorstand Christian Weisner der Zeitung. „Jemand, der so lange Personalchef war wie Zollitsch, ist doch kein Naivling“. Wie die heftige Kritik zeige, hätten es die Konservativen in der Bischofskonferenz nicht verwunden, dass sie bei der Regelung der Nachfolge von Kardinal Karl Lehmann als im Vorsitz der Bischofskonferenz „kein Stück des Kuchens für sich bekommen“ hätten. „Ich habe mit einer Reaktion gerechnet, hätte aber nicht gedacht, dass es so schnell geht“, so Weisner.
Das Fernbleiben der bayerischen Bischöfe Müller, Walter Mixa (Augsburg) und Wilhelm Schraml (Passau) im Abschiedsgottesdienst für den früheren Münchner Erzbischof, Kardinal Friedrich Wetter, am vergangenen Wochenendebezeichnete ZdK-Präsident Meyer als „ungehörig“ und „schlechten Stil“. Für Weisner ist es das Signal eines „Kirchenkampfes“: „Die Denkverbote aus Rom, die es ausgesprochen und unausgesprochen gibt, sind nicht mehr zu halten.“
Zuletzt geändert am 19.02.2008