| |
Veröffentlicht am 11­.03.2006

11./12. März 2006 Süddeutsche Zeitung Seite 50

Christen feiern gemeinsam

Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Im Sommer kommt der Papst – und in vier Jahren steht erneut ein kirchliches Großereignis an, diesmal für Katholiken und Protesanten. Der zweite bundesweite Ökumenische Kirchentag findet 2010 in München statt, vom 12. bis 16. Mai. Der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bereiten das Großtreffen vor. Der erste Ökumenische Kirchentag hatte 2003 mehr als 200 000 Christen nach Berlin gezogen. In München rechnen die Organisatoren mit halb so vielen Teilnehmern und einem Finanzaufwand von 18 Millionen Euro.

In jedem Fall werde man eine große Zahl an Übernachtungsplätzen und Helfern benötigen, sagte ZdK-Präsident Joachim Meyer am Freitag in München. Bislang steht der Kirchentag unter der thematischen Vorgabe „Christ sein in der Gesellschaft – Christ sein für die Gesellschaft“, ein weites Feld für die Arbeitsgruppen. Diesmal sollen in die Vorbereitungen auch andere Religionen einbezogen werden. Orthodoxe Christen und Angehörige von Freikirchen werden sogar erstmals im Präsidium sitzen. Eine deutliche Absage erteilten die Organisatoren wie auch die einladenden Bischöfe Friedrich Wetter und Johannes Friedrich Erwartungen an ein gemeinsames Abendmahl. Die Auseinandersetzungen um solche Feiern am Rande des ersten Treffens 2003 hätten der Ökumene nicht geholfen, sondern die „positiven Erfahrungen stark verdunkelt“, sagte Friedrich. Ein Satz, der Christian Weisner von der Bewegung „Wir sind Kirche“ verärgert. Es fehle ein „Fahrplan“ auf dem Weg zum gemeinsamen Abendmahl. Viele Christen hätten den Eindruck, dass die Bischöfe das Thema „auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben“.

mai

Zuletzt geändert am 09­.05.2006