| |
Veröffentlicht am 21­.02.2009

21.2.2009 - Süddeutsche Zeitung

Theologen müssen nicht abschwören

München – Im Konflikt um drei katholische Theologie-Professoren, die eine papstkritische Erklärung unterschrieben haben, hat der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nachgegeben: Die Professoren Sabine Demel, Burkhard Porzelt und Heinz-Günter Schöttler müssen nicht mehr vor dem Bischof das Glaubensbekenntnis und einen Treueeid ablegen. Sie müssen sich auch nicht von der Erklärung distanzieren, die gegen die Aufhebung der Exkommunikation von vier Traditionalisten-Bischöfen der Pius-Bruderschaft protestiert und die Sorge ausdrückt, Papst Benedikt XVI. könne Gruppen in der Kirche einen Platz geben, die das Zweite Vatikanische Konzil ablehnen. Aus der Sicht Müllers hatten die Professoren dem Papst unterstellt, dass er der Kirche schaden wolle. Am Freitag hatten sich Bischof Müller und die Leitung der katholisch-theologischen Fakultät zum Krisengespräch getroffen. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es nun, die Professoren lehnten „eine Interpretation der Petition ab, wonach dem Papst eine mangelnde persönliche und lehramtliche Integrität unterstellt wird”; zudem betonten sie „ihre selbstverständliche Loyalität zum kirchlichen Lehramt”. Die drei Professoren erklärten, sie hätten Bischof Müller in einem Brief mitgeteilt, dass sie „von unserer theologischen Überzeugung wie auch von unserer Loyalität zum kirchlichen Lehramt her” nach wie vor „uneingeschränkt zum Inhalt dieser Petition” stünden. Man sei „bereit, dem Bischof von Regensburg im Gespräch unsere Sorge für die Kirche zu verdeutlichen”. mad

Zuletzt geändert am 21­.02.2009