| |
Veröffentlicht am 03­.03.2009

3.3.2009 - Hannoversche Allgemeine Zeitung

Bischöfe hoffen auf Wunder

Zollitsch sieht schwarz im Streit um Piusbruderschaft

Hamburg (doe/mbb). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sieht wenig Chancen für die Rehabilitierung der erzkonservativen Piusbruderschaft innerhalb der katholischen Weltkirche. Die bisherigen Äußerungen reichten nicht, meinte Zollitsch zu Beginn der Frühjahrstagung der Bischöfe in Hamburg: "Wenn nicht ein kleines Wunder geschieht, fürchte ich, dass das Ganze zu keinem positiven Ergebnis führen wird.³ Zollitsch kündigte an, nächste Woche zu Papst Benedikt XVI. nach Rom zu reisen.

Der Sprecher der Reforminitiative "Wir sind Kirche³, Christian Weisner, befürchtet, dass der katholischen Kirche eine Austrittswelle droht, wenn der Vatikan nicht eindeutig auf die "windelweiche³ Erklärung von Piusbruder Richard Williamson reagiere. "Der britische Bischof ist im Hinblick auf einen unterschwelligen Antisemitismus nur die Spitze des Eisberges³, sagte Weisner dieser Zeitung: "Ohne Williamson und seine unerträglichen Äußerungen hätte man gesagt, die Wiederaufnahme der Piusbruderschaft sei nur ein innerkatholisches Problem. Aber jetzt zeigt sich, dass der Antisemitismus noch immer nicht beseitigt ist.³

Bis Donnerstag tagen die 68 Geistlichen in Hamburg ­ erstmals in einem Fünf-Sterne-Hotel. Dabei ist die noble Herberge eine Art Notlösung. Hamburgs Erzbischof Werner Thissen hat in seinem Bistum schlicht kein Gemeindehaus oder Kloster zu Verfügung, das genug Platz bietet. Zur Hilfe eilte der Niedersachse Eugen Block, Eigentümer des Hotels "Elysee³. Die Bischöfe residieren im Hotel des gläubigen Katholiken aus der Nähe von Cloppenburg für den Preis, den sie in einem kirchlichen Haus zahlen müssten. "Das ist im Sinne eines guten Miteinanders unter Katholiken³, sagt Block, und Thissen nahm "diese Form des Sponsorings³ gerne an.

Zuletzt geändert am 03­.03.2009