22.10.2009 - Hallertauer Zeitung
Regensburger Bischof soll Kurienkardinal in Rom nachfolgen
Bistumssprecher Clemens Neck dementierte diese Angaben nicht, sagte auf Anfrage allerdings: "Von offizieller Seite liegt uns nichts vor. Gerüchte dieser Art werden von uns grundsätzlich nicht kommentiert." Aus dem Vatikan gab es zunächst keine Bestätigung für den angeblich bevorstehenden Wechsel.
Kasper ist seit 2001 Präsident des im Vatikan für Ökumenefragen zuständigen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und geht laut BR in Kürze in den Ruhestand. Müller ist Ökumenebeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Bischof wurde seit längerem immer wieder als Nachfolger Kaspers genannt. Stets hatte jedoch das Bistum Regensburg entsprechende Berichte zurückgewiesen und diese "haltlos" genannt. Müller hat seit Jahren gute Kontakte nach Rom. Der 61-Jährige gehört zu den 23 Mitgliedern der hochrangigen Glaubenskongregation. Joseph Ratzinger - der heutige Papst Benedikt XVI. - hatte das Gremium rund ein Vierteljahrhundert geleitet.
In Deutschland hatte Müller wegen der umstrittenen Reform der Laienräte in seiner Diözese sowie wegen des Umgangs mit kritischen Pfarrern und Hochschullehrern immer wieder für Aufsehen gesorgt. Als bekannt wurde, dass ein wegen Kindesmissbrauchs vorbestrafter Priester wieder eingesetzt worden und rückfällig geworden war, lehnte Müller eine Entschuldigung im Namen der Kirche ab.
Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" äußerte am Abend in Regensburg Bedauern darüber, dass Kasper nicht bis zum 80. Lebensjahr im Amt bleiben könne, wie es für Kardinäle üblich sei. Kasper habe sich um die Verständigung in der Ökumene und im interreligiösen Dialog sehr verdient gemacht.
URL: http://www.idowa.de/hallertauer-zeitung/container/container/con/644316.html
Zuletzt geändert am 22.10.2009