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Veröffentlicht am 20­.03.2010

20.3.2010 - AFP

Laienbewegung "Wir sind Kirche" geht Hirtenbrief nicht weit genug

München, 20. März (AFP) - Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" hat sich enttäuscht über den Inhalt des Hirtenbriefs von Papst Benedikt XVI. zum Missbrauchskandal geäußert. Mit keinem Wort habe der Papst darin die deutschen Opfer erwähnt, sagte der Sprecher der Reformbewegung, Christian Weisner, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Da sich das Schreiben nur an die irischen Katholiken wende, entstehe der Eindruck, als sei der Missbrauch von Kindern durch Priester nur ein Problem in Irland. Vielmehr sei dies aber ein globales Problem, auf das eine globale Antwort gefunden werden müsse.

Der Papst rege in dem Hirtenbrief eine "sorgfältige Prüfung der vielen Faktoren an, die zum Entstehen der augenblicklichen Krise geführt" hätten, sagte Weisner weiter. Die katholische Sexuallehre oder der Zölibat würden dabei allerdings nicht als mögliche Ursachen gesehen, ebensowenig wie das hierarchische Prinzip der Kirche. Der Papst zeige sich in dem Schreiben "dem Klerikerdenken und dem traditionellen Priesterbild verbunden", bedauerte Weisner.

smo/ans

Zuletzt geändert am 21­.03.2010