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Veröffentlicht am 07­.05.2010

7.5.2010 - br-online

"Wir sind Kirche" Dunkle Wolken über Münchner Kirchentag

Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" sieht "dunkle Wolken" über dem 2. Ökumenischen Kirchentag, der nächste Woche in München beginnt. Die Missbrauchsvorwürfe seien noch nicht vollständig aufgeklärt, so der Sprecher der Bewegung.

"Man muss feststellen: Autorität und Legitimität der Kirchenleitung sind im Augenblick nicht gegeben", sagte Christian Weisner, Sprecher von "Wir sind Kirche". Die vielen Kirchenaustritte seien ein Alarmzeichen für den Vertrauensverlust der katholischen Kirche. Das Motto von "Wir sind Kirche" laute dennoch: "Engagieren statt resignieren. Auftreten statt austreten".

"Christen wollen gemeinsames Abendmahl" Daher sei die Reformbewegung auch mit eigenen Veranstaltungen beim Ökumenischen Kirchentag vertreten, so Weisner. Auch Magnus Lux von "Wir sind Kirche" kritisierte: "Die katholische Kirche hat einen Glaubwürdigkeitsverlust erlitten wie seit der Reformation nicht mehr." Die Christen erwarteten endlich Fortschritte bei der Frage eines gemeinsamen Abendmahls von Katholiken und Protestanten, so Lux.

Ein solches Abendmahl lehnt allerdings die katholische Kirche aufgrund theologischer Differenzen strikt ab. Deshalb plant "Wir sind Kirche" während des Kirchentags eine Menschenkette zwischen dem katholischen Liebfrauendom und der evangelischen Bischofskirche St. Matthäus. So will die Bewegung der Forderung nach einem offiziellen gemeinsamen Abendmahl Nachdruck verleihen.

Zuletzt geändert am 07­.05.2010