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Veröffentlicht am 07­.05.2010

7.5.2010 - jesus.de / epd

Kirchentag: Reformgruppen fühlen sich ausgegrenzt

Die kirchlichen Reformgruppen fühlen sich beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München ausgegrenzt. Die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern sei «noch schwieriger» gewesen als 2003 beim ersten evangelisch-katholischen Kirchentag, sagte Christian Weisner, Sprecher der katholischen Bewegung «Wir sind Kirche» am Freitag in München.

Vertreter der Reformgruppen seien nicht zu den Hauptpodien eingeladen, in den Vorbereitungsgruppen sei ihnen nur ein Platz eingeräumt worden. Dennoch hätte die Basisinitiativen viele Veranstaltungen organisiert.

Die Abendmahlsfrage sei virulenter denn je und müsse auf der Tagesordnung bleiben, sagte Weisner. Deshalb sei es wichtig, dass die evangelische Kirche bei ihrer Einladung zum Abendmahl bleibe. Am Samstag (15. Mai) soll den Angaben zufolge mit einer Menschenkette vom katholischen Dom bis zur evangelischen Kirche St. Matthäus für eine «Gemeinsame Mahlfeier» geworben werden. Mit einer Mahlfeier, die von Laien geleitet wird, wolle man in der katholischen Kirche St.-Maximilian neue Wege gehen, hieß es weiter. Das Brot werde nicht von einem Priester gesegnet, vielmehr bitte die Gemeinde gemeinsam um Gottes Segen.

Durch die Gaubwürdigkeitskrise der kirchlichen Amtsträger schlage jetzt «die Stunde der Laien», sagte Magnus Lux von «Wir sind Kirche». Der Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche durch die Missbrauchsfälle sei so groß wie seit der Reformation nicht mehr. Auch die Ökumene befinde sich in einer Krise. Das Kirchenvolk erwarte jetzt, dass gehandelt und nicht nur geredet werde. Die Laien müssten «das Heft in die Hand nehmen», forderte Lux.

Der 2. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai in München statt. Die Veranstalter erwarten rund 100.000 Dauerteilnehmer.

Zuletzt geändert am 07­.05.2010