7.5.2010 - epd
Reformgruppen fühlen sich beim Kirchentag ausgegrenzt
Die Abendmahlsfrage sei virulenter denn je und müsse auf der Tagesordnung bleiben, sagte Weisner. Deshalb sei es wichtig, dass die evangelische Kirche bei ihrer Einladung zum Abendmahl bleibe. Am Samstag (15. Mai) soll den Angaben zufolge mit einer Menschenkette vom katholischen Dom bis zur evangelischen Kirche St. Matthäus für eine "Gemeinsame Mahlfeier" geworben werden. Mit einer Mahlfeier, die von Laien geleitet wird, wolle man in der katholischen Kirche St.-Maximilian neue Wege gehen, hieß es weiter. Das Brot werde nicht von einem Priester gesegnet, vielmehr bitte die Gemeinde gemeinsam um Gottes Segen.
Durch die Gaubwürdigkeitskrise der kirchlichen Amtsträger schlage jetzt "die Stunde der Laien", sagte Magnus Lux von "Wir sind Kirche". Der Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche durch die Missbrauchsfälle sei so groß wie seit der Reformation nicht mehr. Auch die Ökumene befinde sich in einer Krise. Das Kirchenvolk erwarte jetzt, dass gehandelt und nicht nur geredet werde. Die Laien müssten "das Heft in die Hand nehmen", forderte Lux.
Der 2. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai in München statt. Die Veranstalter erwarten rund 100.000 Dauerteilnehmer.
epd lbm jup
Zuletzt geändert am 04.06.2010