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Veröffentlicht am 13­.05.2010

13.5.2010 - AP

"Wir sind Kirche" erwartet keine Abendmahl-Aktion

München - Der Sprecher der katholischen Reformbewegung «Wir sind Kirche», Christian Weisner, erwartet kein demonstratives gemeinsames Abendmahl auf dem Ökumenischen Kirchentag in München. «Wir wollen nicht, dass wieder ein Priester abgestraft wird. Das hilft uns auch nicht weiter», sagte Weisner am Donnerstag der Nachrichtenagentur DAPD.

Der katholische Theologe Gotthold Hasenhüttl hatte beim ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin die Kommunion demonstrativ auch an Protestanten ausgeteilt. Der damalige Trierer und heutige Münchner Erzbischof Reinhard Marx hatte ihn darauf als Priester suspendiert und ihm die Lehrerlaubnis entzogen.

Weisner sagte, Hasenhüttls Akton in der Berliner Gethsemane-Kirche habe ein Zeichen gesetzt, das bis heute fortwirke. «Ich denke, es wird kein Gethsemane II geben», sagte er. Die katholische Kirche merke selbst, dass der trockene ökumenische Wortgottesdienst die Menschen nicht satt mache. Die Orthodoxen würden dem Ökumenischen Kirchentag jetzt erst einmal «aus der Bredouille helfen» mit der gemeinsamen orthodoxen Vesper am Freitag, bei der Katholiken, Protestanten und Orthodoxe an gemeinsamen Tischen gesegnetes Brot teilen. Im Alltag sei das gemeinsame Abendmahl für viele gemischt konfessionelle Familien ohnehin längst üblich.

Zuletzt geändert am 04­.06.2010