16.6.2010 - www.nosvox.com
Altbischof Mixa sollte sich nicht als Märtyrer fühlen
Wenn Mixa keine schlechten Berater gehabt und sich frühzeitig offen zu den Vorwürfen geäußert hätte, dann hätte er vielleicht Bischof bleiben können. Festzustellen ist, dass der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, Mixa damals «eine Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen Distanz» empfohlen hatten. Eine klare Rücktrittsforderung hatten Mixas Amtsbrüder damit nicht ausgesprochen. Hierbei sei es darum gegangen, Mixa die nach dem Kirchenrecht nötige Entscheidungsfreiheit zu belassen. Denn wenn ein Bischof um vorzeitige Amtsentpflichtung beim Papst ersucht, berücksichtigt der Vatikan laut Kirchenrecht bei seiner Entscheidung auch, ob Druck auf den betreffenden Oberhirten ausgeübt worden sei.
Natürlich steht es ihm frei, wieder in der Seelsorge zu arbeiten, doch sollte dies um des Friedens in der Diözese und der Autorität seines Nachfolgers Willlen lieber außerhalb seines bisherigen Wirkungsbereichs erfolgen, so wie es auch can 402 § 1 des Kirchenrechts CIC vorsieht: "Der Bischof, dessen Amtsverzicht angenommen wurde, erhält den Titel Emeritus seiner Diözese und kann, wenn er es wünscht, den Wohnsitz in dieser Diözese behalten, wenn nicht vom Apostolischen Stuhl in bestimmten Fällen wegen besonderer Umstände etwas anderes vorgesehen wird."
Bischof Dr. Mixa ist für sein bischöfliches Wirken seit 1996 in den Diözesen Eichstätt und Augsburg zu danken. Er sollte jetzt das Wohlergehen seiner ihm früher anvertrauten Diözesen über seine eigenen Ambitionen stellen.
Christian Weisner
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Zuletzt geändert am 16.06.2010