17.9.2010 - Weilburger Tageblatt
Katholiken suchen nach ihrer Mitte
"Wir sind zurzeit als katholische Kirche in der schwersten Krise seit langer Zeit", so lautet die Diag-nose von Alois Glück, Präsident des Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Diese Aussage nimmt die Gruppe "Wir sind Kirche" zum Anlass, über Grundsätzliches nachzudenken: "Braucht das wandernde Volk Gottes ein neues Bild von Kirche? Müssen Papst Benedikt XVI. und Bischöfe längst fällige andere Strukturen entwickeln?" Gotthard Fuchs wird auf der Tagung am Samstag, 25. Sep-tember, in Eschhofen dieser Frage nachgehen. Die Überschrift seines Referates lautet: "Auf der Suche nach dem verlorenen Evangelium - arme dienende Kirche als Chance einer Krise".
Rückblick auf 15 Jahre Arbeit
Eingeladen sind alle, die sich mit der Zukunft der katholischen Kirche auseinandersetzen. Die Ta-gung findet im Gemeindezentrum St. Antonius, Limburg-Eschhofen, Mainzer Str. 3 statt. Beginn ist 14 Uhr, Referat und Diskussion starten um 15 Uhr. Anschließend soll ein Rückblick auf 15 Jahre "Wir sind Kirche" im Bistum Limburg gewagt werden. Aus organisatorischen Gründen wird um An-meldung gebeten bei: Henny Toepfer, (02771) 7206 oder Angelika Löw, (06431) 72125. Ziel der Bewegung "Wir sind Kirche" ist es, grundlegende Reformen im Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche herbeizuführen. Zu den konkreten Zielen gehört der Abbau des Klerikalismus und die Stärkung der Gemeinschaft zwischen Laien und Klerikern als "Volk Gottes", die Beteiligung aller Gläubigen an Entscheidungsprozessen in der Kirche, die vollständige Gleichberechtigung der Frau in den Ämtern der Kirche und eine Gleichberechtigung der Laien mit dem Klerus sowie eine menschenfreundliche Sexualethik. Weitere Forderungen sind die Abschaffung des Pflicht-Zölibats sowie Fortschritte in der Ökumene.
Zuletzt geändert am 17.09.2010