19.11.2010 - dpa
Reformkräfte sehen Papst-Besuch als schwierige Mission
Der Papst treffe in Deutschland auf eine katholische Kirche, die sich in einem großen Umbruch befinde, weil immer mehr Pfarrgemeinden wegen des Priestermangels zusammengelegt werden müssten. Zu all diesen Fragen würden die Gläubigen offene Worte ihres Kirchenoberhauptes erwarten, sagte Weisner. Auch auf viele theologische Fragen etwa zur kirchlichen Sexualmoral, zur Zulassung von Frauen zum katholischen Priesteramt oder zum gemeinsamen Abendmahl von Katholiken und Protestanten stünden wegweisende moderne Antworten des Vatikans aus. Auch die Frage des umstrittenen Zölibats (Eheverbots) für Priester bleibe auf der Tagesordnung.
Ein Staatsbesuch des Kirchenoberhauptes in Deutschland als einem wichtigen Land Europas sei fällig gewesen, sagte Weisner. Man dürfe gespannt sein, ob es dabei - ganz im Sinne eines Pontifex oder Brückenbauers - klare Botschaften des Papstes etwa zur Integrationsdebatte in Deutschland und zum Umgang mit dem Islam geben werde.
Zuletzt geändert am 20.11.2010