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Veröffentlicht am 22­.01.2011

22.01.2011 - Focus

Unverständnis für Mixas geplante Vortragsreise

dpa. Die Pläne des emeritierten Bischofs Walter Mixa zu einer Vortragsreise mit dem Inhaber einer Selbstverteidigungsschule stoßen im Bistum Augsburg und bei Vertretern der Gläubigen auf Unverständnis.

Das Augsburger Domkapitel wird sich nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ am Dienstag mit dem Thema befassen. Mixas Nachfolger Konrad Zdarsa nannte die nicht abgesprochene Offensive seines Vorgängers in der „SZ“ einen „beklagenswerten Fall“. „Schweigen wäre das Gebotenere.“ Er sagte aber auch: „Es wäre im Dienste der Nächstenliebe, wenn wir versuchten, die Wogen zu glätten.“

Dem Wort von Bischof Zdarsa sei nichts hinzuzufügen, sagte der Sprecher der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“, Christian Weisner, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. „Ich fände es schlecht, wenn eine erneute Beschäftigung mit dem Altbischof Mixa jetzt von den viel wichtigeren Themen in unserer Kirche ablenken würde.“ Dabei gehe es um die gesamte Bandbreite von Ökumene über Missbrauch bis Zölibat.

Der Vorsitzende des Diözesanrates Augsburg, Helmut Mangold, nahm laut „SZ“ Mixas Pläne fassungslos zur Kenntnis. „Ich bin schockiert, Bischof Mixa sollte sich unbedingt zurückhalten.“ Google-Anzeigen

In Kreisen des Bistums gebe es die Sorge, Mixa könne mit seiner Tournee einmal mehr sich selbst und der Katholischen Kirche großen Schaden zufügen. Dies nicht nur, weil Bischof Zdarsa die vom Papst angeordnete Zeit des Schweigens und der Heilungen als noch nicht zu Ende betrachtet, sondern auch, weil Mixas Co-Referent Michael Stahl eng mit dem Missionswerk Karlsruhe zusammenarbeite. Dessen Gründer sei einst durch umstrittene Heilungs-Gottesdienste bekannt geworden.

http://www.focus.de/politik/deutschland/kirchen-unverstaendnis-fuer-mixas-geplante-vortragsreise_aid_592702.html

Zuletzt geändert am 22­.01.2011